Hunde in Düsseldorf Leinenpflicht in Flingern-Süd

Flingern-Süd · Im Stadtteil sind 233 Hunde gemeldet. Einen Auslauf gibt es nicht für die Vierbeiner. Und das soll sich auch nicht ändern, sagt die Verwaltung. Weil die Menschen den Platz bräuchten.

 Sladjana Grec ist oft mit Rocky im Stadtwerkepark unterwegs. Sie würde ihren Hund gerne mal von der Leine lassen.

Sladjana Grec ist oft mit Rocky im Stadtwerkepark unterwegs. Sie würde ihren Hund gerne mal von der Leine lassen.

Foto: nika

Rockys Schnauze ist ein bisschen grau geworden, manchmal, da hat der elf Jahre alte Mischling aber noch Flausen im Kopf wie ein junger Hund. Doch austoben darf sich Rocky eigentlich nur selten, wenn er mit Sladjana Grec in Flingern-Süd unterwegs ist. „Ich würde ihn gerne mal ohne Leine laufen lassen“, sagt Grec, doch einen richtigen Hundeauslauf gibt es im Stadtteil keinen. Meistens sind Sladjana Grec und Rocky im Stadtwerkepark unterwegs, natürlich mit Leine, oder sie gehen an der Straße entlang, am Höherweg, wo es eigentlich kaum ein grünes Fleckchen gibt.

Früher sind die beiden immer an der Moskauer Straße gewesen, durch die vielen Bauprojekte in Oberbilk ist die Hundewiese aber geschlossen worden. Außerdem ist „der informelle Hundeauslauf an der Ecke Höherweg/Kettwiger Straße entfallen“, so die Politik im Stadtbezirk 2. Deshalb hatten Grüne und SPD im Juni 2019 angefragt, ob es nicht eine Fläche für Hunde am östlichen Ende des Stadtwerkeparks geben könnte. Vor allem, weil fußläufige Alternativen in Flingern-Süd fehlen.

Einen eigenen Bereich, in dem Hunde ohne Leine laufen können, wird es aber so schnell nicht geben in Flingern-Süd. Das hat die Stadt jetzt mitgeteilt. Weil der Stadtwerkepark neben zwei Kinderspielplätzen die einzige öffentliche Grünanlage sei, „die von rund 10.000 Bewohnern genutzt wird“, so die Verwaltung. Die Grünflächenversorgung liege mit nur 1,7 Quadratmeter pro Person deutlich unter dem empfohlenen Richtwert von sechs Quadratmeter. Würde die Stadt eine Hundeauslauffläche im Park an der Kettwiger Straße bauen, ginge dieser Platz „den Bürgern bei der ohnehin geringen Grünflächenversorgung verloren“, sagt die Stadt, die zugunsten der erholungssuchenden Bevölkerung auf einen Hundeauslaufplatz verzichtet. Sie verweist auf die Alternativen im Sonnenpark, Floragarten oder Volksgarten.

 Annemarie Trottner fährt mit Balu und Momo schon mal an den Rhein.

Annemarie Trottner fährt mit Balu und Momo schon mal an den Rhein.

Foto: nika

Annemarie Trottner findet es schade, dass es keinen Hundeauslauf im Stadtwerkepark geben wird, „es gibt doch Platz genug hier“, sagt sie. Um ihre Hunde Balu (3) und Momo (sechs Monate) ohne Leine laufen lassen zu können, fährt sie schon mal mit dem Auto zum Rhein. „Hier im Stadtwerkepark sind eigentlich immer Menschen, da kann ich das nicht machen“, sagt Trottner. So wird es einigen Hundebesitzern in Flingern-Süd gehen, auch wenn es im Stadtteil nicht so viele davon gibt. Im gesamten Stadtgebiet sind derzeit 23.312 Hunde gemeldet. Im Stadtbezirk 2 leben 1731 Hunde. „In Flingern-Süd sind 233 Hunde gemeldet“, so ein Sprecher. Deshalb kann Sladjana Grec durchaus nachvollziehen, dass keine Fläche im Stadtwerkepark eingezäunt wird, „die Kinder brauchen ja auch Platz“, so Grec. So sei eben das Stadtleben, „obwohl es schade ist, dass alles zugebaut wird. An der einen oder anderen Ecke fehlt ein bisschen Grün“, sagt Grec.

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