Düsseldorf Bürger fordern Neubau des Allwetterbads

Düsseldorf · Beim Bürgerforum der Initiative "Allwetter ist netter" diskutierten gestern Politiker und Bürger über die Zukunft des Schwimmbades.

 Sprachen mit Moderatorin Elita Wigand (r.) über die Zukunft des Allwetterbades: Monika Lehmhaus (FDP) und Günter Karen-Jungen (Grüne).

Sprachen mit Moderatorin Elita Wigand (r.) über die Zukunft des Allwetterbades: Monika Lehmhaus (FDP) und Günter Karen-Jungen (Grüne).

Foto: A. Endermann

Was vom Allwetterbad geblieben ist, ist heute nur noch sein Name: Denn genutzt wird die marode gewordene Schwimmstätte am Flinger Broich schon längst nicht mehr bei allen Wetterlagen, sondern nur noch als Freibad. Das will die Initiative "Allwetter ist netter" ändern. Sie fürchtet nicht nur die Schließung des Bades, sondern fordert gleichzeitig seinen Neubau — und zwar als Kombi-Bad für Sommer und Winter.

Gestern lud die Initiative deshalb zur Diskussion mit Düsseldorfs Politikern. Mit dabei: Monika Lehmhaus (FDP), Günter Karen-Jungen (Grüne), Martin Volkenrath (SPD), Helmut Born (Linke) sowie Thomas Geisel, OB-Kandidat der SPD. Auch die CDU war geladen, hatte jedoch im Vorfeld bereits abgesagt.

Dabei stellte Monika Lehmhaus als Vorsitzende des Düsseldorfer Sportausschusses gleich zu Anfang der Diskussion eines klar: "Der Erhalt des Allwetterbades als Freibad stand niemals in Frage." Vielmehr sei die Stadt daran interessiert, die alten Schwimmbecken des Bades noch so lange zu nutzen, bis sie nicht mehr funktionstüchtig sind, und anschließend neue Außenbecken zu installieren. Doch so richtig glauben wollte der FDP-Politikerin niemand, dass die Zukunft des Allwetterbades gesichert ist. Vielmehr sind die Mitglieder von "Allwetter ist netter" davon überzeugt, dass die Stadt nur wartet, bis das marode Bad völlig verfällt: "In seinem jetzigen Zustand kann das Bad noch ein paar Jahre in Betrieb bleiben. Aber was kommt danach? Wir wollen das Allwetterbad erhalten und wollen auch, dass wieder das ganze Jahr über dort geschwommen werden kann", sagte Karin Wirtz, Sprecherin der Gruppe.

Im vergangenen Jahr war das Zeltdach des Allwetterbades, weil es einsturzgefährdet war, abmontiert worden. Weil die Stadt einen Neubau des Bades jedoch für zu teuer befand, entschied sie sich anschließend lieber dafür, das Rheinbad in Stockum für 16 Millionen Euro zu erweitern.

"Das ist für die Menschen hier jedoch kein Gewinn, vor allem nicht für die Schulkinder. Es kann nicht sein, dass etwa Schüler aus Eller bis in den Norden der Stadt zum Schwimmunterricht fahren müssen. Das lohnt sich gar nicht", kritisiert Martin Volkenrath von der SPD. Auch er fordert deshalb einen Neubau in Flingern — und bekommt dabei Unterstützung von Thomas Geisel: "Es ist auch eine kaufmännische Rechnung, die wir dabei machen müssen: Es kostet im Endeffekt mehr, das Bad immer wieder zu reparieren, statt neu zu bauen." Zudem sei das Bad nicht nur für die Bürger aus Flingern wichtig, sondern auch Anlaufstelle für den gesamte, stetig wachsenden Düsseldorfer Osten.

Günter Karen-Jungen will das Bad nicht nur neu bauen, sondern es in ein neues Sportzentrum am Flinger Broich integrieren: "Das Bad sowie das nahegelegene Paul-Janes-Stadion würden dann zu einem großen Komplex werden."

(lai)
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