Kultur in Düsseldorf Gospel, Trommeln und afrikanisches Essen in Flehe

Flehe · Zum 14. Mal fanden im Freizeitpark an der Ulenbergstraße die Afrika-Tage statt. Mit dem dreitägigen Fest möchte der Verein „enije for Afrika“ das kulturelle Miteinander und die Integration fördern.

 Gottesdienst unter freiem Himmel: Bei den Afrika-Tagen wurde im Park an der Ulenbergstraße gebetet und gesungen.

Gottesdienst unter freiem Himmel: Bei den Afrika-Tagen wurde im Park an der Ulenbergstraße gebetet und gesungen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Obja Adu hat an diesem Wochenende kaum eine ruhige Minute. Nur einen kurzen Moment will sich der Vorstandsvorsitzende von „enije for Afrika“ auf eine Bank setzen, schon meldet sich das Walkie Talkie. Wo denn die Bänke für den Trommelworkshop seien? „Ich muss kurz los“, sagt er und eilt quer über das Festgelände. Und auch, als er das Walkie Talkie abschaltet, kommt er nicht zur Ruhe: Erst klingelt sein Telefon, dann vibriert die Smartwatch an seinem Handgelenk. „Als Organisator hat man immer viel zu tun“, sagt er, stets mit einem Lächeln im Gesicht. Seit 14 Jahren organisiert er die Afrika-Tage. Für Adu steht das Zusammenkommen unterschiedlicher Menschen, Kulturen und Nationen an oberster Stelle: „Integration ist ein wichtiges Thema für uns alle. Der Schlüssel dazu lautet Kommunikation. Ich sehe dieses Fest als Chance“, meint er.

Und Kommunikation kann auf verschiedene Arten funktionieren. „Das ist natürlich das Zusammenkommen und miteinander sprechen. Aber auch das gemeinsame Essen, die Musik, der Trommelworkshop und auch das Kulturzelt, das in diesem Jahr das erste Mal dabei ist.“ Im Kulturzelt hielten unter anderem Tony Thompson und Yemane Tecklegeoris Vorträge mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion. Der aus Ghana stammende Thompson befasste sich mit der Demokratie in Afrika und wo die aktuellen Defizite liegen. „Der Demokratieindex zeigt, dass es in Afrika nur wenig Demokratien gibt. Doch die Leute sehnen sich nach freien Wahlen, Menschenrechten, politischer Opposition, Meinungsfreiheit“, sagte Thompson im gut besuchten Kulturzelt. Der aus Eritrea stammende Yemane Tecklegeoris berichtete über das Thema Flucht, seine eigenen Erfahrungen und Fluchtursachen.

Neben dem abwechslungsreichen Musikprogramm und den vielen Workshops war vor allem der Gottesdienst mit Gospel am Sonntagmorgen ein großes Highlight des Festes. Nach dem Gottesdienst zogen wie schon im letzten Jahr die ghanaischen Könige ein und nahmen am Fest teil.

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