Flehe Auch Kinder können Leben retten
Flehe · Maxim ist hellauf begeistert, dass er nun in der Lage ist, im Notfall Menschenleben zu retten. "Ich muss die 112 wählen, kann aber auch selbst die stabile Seitenlage anwenden und sogar einen Defibrillator bedienen", sagt der Neunjährige und zeigt stolz sein Zertifikat. Das Wichtigste aber bleibt: "Bloß nicht in Panik geraten!"
Zusammen mit den Kindern seiner vierten Klasse der Katholischen Grundschule Fleher Straße hat Maxim gerade an einem zweistündigen Erste-Hilfe-Kurs für Grundschüler teilgenommen. Geleitet hat ihn Pädagoge Frank Himmelmann, der auf medizinische Schulungen spezialisiert ist und zusammen mit Julia Sohn (Vame Business Academy) ein kindgerechtes Erste-Hilfe-Seminar konzipiert hat. Titel: "Wenn es Opa schlecht geht".
"Der Zeitrahmen von zwei Schulstunden setzt natürlich Grenzen, auch ist nicht alles einem Viertklässler ohne Weiteres zu vermitteln. Dennoch gilt: Kinder können weit mehr leisten, als Erwachsene bisweilen denken", sagt Himmelmann. Dazu zähle eben durchaus auch die Bedienung eines Defibrillators, dessen Handhabung nämlich im wahrsten Sinne des Worts kinderleicht sei. "Notfalls kann es auch schon reichen, einen Erwachsenen überhaupt erst mal darauf hinzuweisen, denn Defibrillatoren hängen inzwischen ja wirklich an jeder Ecke", so Himmelmann.
Initiiert und unterstützt wurde die Aktion von der Stiftung Sterntaler. "Auch Kinder können helfen und Leben retten", sagt Caroline Sader-Merz und fügt hinzu: "Wir können uns bei dem Projekt vor Anfragen kaum retten. Das Zertifikat kann man übrigens auch gut für den Babysitter-Führerschein nutzen."
"Ich finde dieses Projekt mit einer Mischung aus Theorie und Praxis wirklich toll und würde es gerne zum Ende eines jeden vierten Schuljahres einführen", sagt Astrid Zörner, Leiterin der Katholischen Grundschule Fleher Straße. Eine Fortsetzung der Aktion scheint also sicher.