Hassels Fitness-Probe für jedermann

Hassels · Beim TB Hassels steht Übungsleiterin Katrin Mosch mittwochs von 17.30 bis 20 Uhr auf der Bezirkssportanlage Am Wald für die Abnahme des Sportabzeichens zur Verfügung. Eine Vereinszugehörigkeit ist nicht nötig.

Werner Wiegel macht es bereits zum 18. Mal. Und das aus purem Spaß. "Man gewinnt immer wieder neue Freunde", sagt der 77-Jährige. Sorgen, dass er den Anforderungen einmal nicht gewachsen sein könnte, plagen den Rentner und ehemaligen Computertechniker nicht. Wiegel: "Wenn man sich ein bisschen fit hält, ist es kein Problem." Die Rede ist vom Deutschen Sportabzeichen.

"Bis ins hohe Alter hinein kann jeder – ob Vereinsmitglied oder nicht – kostenfrei mitmachen", betont Katrin Mosch, die als Übungsleiterin des Turnerbundes Hassels (TBH) im Auftrag des Stadtsportbundes die altersgemäßen Prüfungen in den Bereichen Schwimmen, Sprung, Sprint, Kraft und Kondition abnimmt. Jeder, der im Verlauf eines Kalenderjahres die sportlichen Mindestanforderungen erfüllt, wird mit Urkunde und Anstecknadel für seinen Einsatz belohnt. "Wer es einmal gemacht hat, kommt immer wieder", behauptet Joachim Eberts, Pressesprecher beim TB Hassels.

Aus beruflichen Gründen

Philip Förster hat sich aus beruflichen Gründen bei den Leichtathleten des TBH auf der Bezirkssportanlage Am Wald eingefunden. Der 19-jährige Abiturient benötigt das Sportabzeichen für seine Bewerbung bei der Polizei. Katrin Mosch rät ihm, mit dem 100-Meter-Sprint zu beginnen. In 13,6 Sekunden muss ein 18- oder 19-Jähriger die Kurzstrecke bewältigen. Technisch anspruchsvoller geht es beim Werfen zu, wenn es für den jungen Mann gilt, die 7,26-Kilo-Kugel acht Meter weit zu stoßen. Für Max (12) ist das Sportabzeichen Gewohnheit. Nach fünfmaliger Teilnahme hat er die Goldnadel längst errungen. Beachtlich ist seine Leistung mit 4,10 Metern beim Weitsprung. Auch sein Bruder Ben (9) ist jedes Jahr mit dabei und stellt sich sogar der 800-Meter-Distanz (seine Bestzeit: drei Minuten und 41 Sekunden). Festgehalten werden die Ergebnisse auf einem Laufzettel, den Katrin Mosch verwaltet. "Wer die erforderliche Leistung noch verfehlt, kann es ja immer wieder probieren", erklärt die Übungsleiterin.

Die gute Stimmung in der Leichtathletikgruppe lobt auch Anja Geer – selbst wenn sie nach dem 100-Meter-Lauf sichtlich aus der Puste ist. "Früher in der Schule habe ich nie gern Leichtathletik gemacht", erinnert sich die 46-Jährige. Inzwischen ist sie stolz darauf, dass sie selbst das Kugelstoßen locker bewältigt. Vom sportlichen Ehrgeiz gepackt ist auch Chantal Weyers. Der ehemaligen Leistungsschwimmerin fallen die Leichtathletik-Disziplinen keineswegs ganz leicht. "Weitsprung mag ich nicht", verrät sie. Aber es hilft nichts – da muss sie durch.

"Der Trend zum Sport ist ungebrochen", betont Pressesprecher Eberts. "Vor allem Ältere nutzen das Sportabzeichen als Ansporn, etwas für ihre Fitness zu tun." In manchen Jahren hat der TBH, wie Rolf Spitzbart (erster Vorsitzender) bestätigt, über 100 Sportabzeichen abgenommen. Die Olympischen Spiele, die gegenwärtig in London stattfinden, sorgen erfahrungsgemäß für weitere Motivation.

(hel)
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