Düsseltal Falschparker verärgern Radler

Düsseltal · Wer auf der Rethelstraße mit dem Rad unterwegs ist, passiert gleich mehrere Gefahrenzonen. Besonders die Zweite-Reihe-Parker und die Straßenbahnen sind dabei oft ein Ärgernis.

Sie ist einer der Knotenpunkte im Stadtteil: die Rethelstraße. Täglich erledigen dort die Anwohner rund um den Brehmplatz ihre Besorgungen, ob beim Bäcker, Metzger oder im Supermarkt. Dabei hat die Einkaufsmeile ein Problem: Sie ist verkehrstechnisch ziemlich unübersichtlich. Schließlich ist die Rethelstraße eine Einbahnstraße, auf der zusätzlich die Straßenbahnlinie 706 in beide Richtungen fährt. Zudem wird die Straße oft von sogenannten "Zweite-Reihe-Parkern" genutzt, die für ihre Einkäufe nur kurz neben den regulären Parkplätzen halten. Das alles hat zur Folge, dass Radfahrer oftmals auf den Bürgersteig ausweichen, weil ihnen die Verkehrslage zu gefährlich ist. Das führt häufig zu Ärgernissen und Problemen mit der Polizei, wie es ein Leser in einem Brief an die Rheinische Post beschreibt: Darin heißt es, er habe zwei Radfahrer beobachtet, die auf dem Bürgersteig unterwegs waren, dafür von der Polizei angehalten wurden und ein Bußgeld für ihr Vergehen zahlen mussten. "Den Hinweis auf die verkehrsgefährdend zugeparkte Fahrbahn quittierten die Beamten achselzuckend mit der Aussage: Für den ruhenden Verkehr ist das Ordnungsamt zuständig", heißt es dort weiter.

Kein klassisches Problem

Aber wer genau ist denn nun für die Falschparker zuständig und wie verhält man sich richtig, wenn der Weg zu gefährlich erscheint? – Antworten darauf weiß Norbert Preiwuß, Leiter der Düsseldorfer Verkehrsüberwachung zu geben: "An der Rethelstraße haben wir nicht das klassische Zweite-Reihe-Problem wie an anderen Straßen. Denn an vielen Stellen ist für die Lieferanten ein eingeschränktes Halteverbot, so dass das Parken innerhalb von drei Minuten dort erlaubt ist", sagt er. Das mache die Kontrollen des Ordnungsamtes, die täglich dort durchgeführt würden schwierig. "Viele halten nämlich tatsächlich nur kurz, um einzukaufen." Trotzdem spricht der OSD pro Tag rund 50 Verwarnungen an Falschparker an der Rethelstraße aus. "Und wenn jemand wirklich eine große Behinderung darstellt, wird er auch abgeschleppt", sagt Preiwuß. Und auch, was die Radfahrer auf dem Bürgersteig angeht, hat er eine Theorie: "Viele nutzen den Bürgersteig dort auch, um mit dem Rad entgegen der Einbahnstraße zu fahren."

Dieses Phänomen kennt auch Martin Willke vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC): "Das machen tatsächlich viele, um dem Verbot der Durchfahrt zu entgehen", sagt er. Für Radfahrer, die aus Sicherheitsgründen auf den Bürgersteig ausweichen, hat er kein Verständnis. "Das ist für Erwachsene absolut tabu und ist unentschuldbar. Schließlich ist das für die Fußgänger sehr gefährlich."

Sicher sei es sehr ärgerlich, wenn parkende Autos den Weg versperren. "Aber wer sich wirklich unsicher an der Stelle fühlt, sollte absteigen und das Rad schieben." Und für wen das auf die Dauer keine Lösung ist, dem rät der Experte nach einer Alternativroute für das Fahrrad zu suchen.

(lai)
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