Eller Rundgang durch die Siedlung Freiheit

Eller · Ulrich Brzosa hält einen Vortrag über den Baustil in der Siedlung "Freiheit".

 So sah die Freiheitstraße um 1930 aus.

So sah die Freiheitstraße um 1930 aus.

Foto: Archiv Claus-Torsten Schmidt

Die Waldschänke war ein bekanntes Lokal in der Siedlung Freiheit, spielte als Ausflugsziel und als Treffpunkt für die Bewohner eine wichtige Rolle. Mit ihrer Architektur passte das Gasthaus in das architektonische Konzept der Siedlung. Aber die Tage der Waldschänke sind gezählt. Sie soll abgerissen werden und Platz für ein Mehrfamilienhaus mit angrenzenden vier Einfamilienreihenhäuser bieten.

"Die Architektur der Neubauten muss im Stil und in den Ausmaßen zum Charakter und zum Aussehen der Siedlung Freiheit passen", betont Ulrich Brzosa, Historiker und Sprecher der Elleraner Stadtteilaktivisten. Er stützt seine Forderung auf eine Gestaltungssatzung, die 1984 für die Siedlung Freiheit erlassen wurde, um den besonderen Charakter der Siedlung zu bewahren.

Das ist nach Ansicht von Brzosa bisher auch gelungen. Die Form der Häuser mit ihren variantenreichen Fassaden und den heruntergezogenen Dachtraufen sei erhalten geblieben, auch die relativ großen Gärten — sie waren bei der Gründung für den Anbau von Obst und Gemüse vorgesehen — seien nicht verbaut worden. So könnten sich die Düsseldorfer noch ein Bild machen, unter welchen Gesichtspunkten vor etwa 100 Jahren Wohnsiedlungen angelegt wurden.

Die Siedlung Freiheit sei wegen ihrer konsequenten Planung in ganz Düsseldorf bekanntgeworden, so Brzosa. Verwirklicht wurde sie durch den Arbeiter-Bauverein Freiheit, der von Arbeitern der Fabrik Gebrüder Schöndorff gegründet wurde. Der Verein kaufte Wiesen und Äcker des Monckartzhofes zwischen Vennhauser Allee und Eller für die Siedlung. Bis 1926 wurden etwa 300 Wohnungen gebaut. Die Planung für die Siedlung mit knapp 15 verschiedenen Haustypen und leicht geschwungenen Verbindungsstraßen hatte der Düsseldorfer Architekt Hermann Hecker.

Damit Bürger sich ein Bild von den Besonderheiten und der Architektur der Siedlung machen können, bieten die Stadtteilaktivisten einen Rundgang durch die "Freiheit" am Samstag, 8. Februar an. Er beginnt um 10.30 Uhr im Awo-Nachbarschaftstreff, Amselstraße 45, mit einem Bildvortrag über die Geschichte der Siedlung.

(bro)
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