Düsseldorf Kaum Leerstand am Standort Eller

Eller · Die IHK hat nach einer Befragung von Elleraner Einzelhändlern und Kunden ein Standortexposé herausgegeben. Das Lob für den Standort beurteilen Kenner des Stadtteils allerdings kritisch.

 Die Gumbertstraße ist die Hauptader des Stadtteils Eller. Obwohl sie im IHK-Standortexposé für ihren abwechslungsreichen Mix aus Geschäften gelobt wird, steht ihre Entwicklung bei Stadtteilaktivisten in der Kritik.

Die Gumbertstraße ist die Hauptader des Stadtteils Eller. Obwohl sie im IHK-Standortexposé für ihren abwechslungsreichen Mix aus Geschäften gelobt wird, steht ihre Entwicklung bei Stadtteilaktivisten in der Kritik.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Geschäfte an der Gumbertstraße in Eller sind laut einer Befragung der IHK in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Eller bestens aufgestellt. Anwohner und Besucher fänden in den etwa 100 Ladengeschäften eine große Vielfalt, die gute Verkehrsanbindung und eine hohe Kundenfrequenz zeichnen ein positives Bild. "Der Branchenmix ist zufriedenstellend", sagt IHK-Handelsreferent Sven Schulte.

Er stellte das Standortexposé nun vor, es soll vor allem Unternehmern zeigen, dass Eller ein hochfrequentierter und attraktiver Geschäftsstandort ist. "Wir profitieren von neuen Läden, auch große Geschäfte wie das Küchenfachgeschäft finden in Eller einen guten Standort", sagt Schulte. Laut Studie sind am 15. September 2011 über 1500 Passanten allein in der Gumbertsraße gezählt worden. Warum statt neuesten Zählungen eine drei Jahre alte Passantenzahl angegeben ist, wird nicht erklärt - die Befragung für das Exposé fand 2013 statt. Auch die Verkehrsanbindung wird in der Studie positiv hervorgehoben. Der Anschluss an die Autobahn wird positiv erwähnt, ebenso, dass Kunden mit S-Bahn und Straßenbahn kommen können.

Ulrich Brzosa, Historiker und Elleraner Stadtteilaktivist will das positive Bild der IHK so allerdings nicht stehenlassen. Ihm fehlt es an einem Konzept für die Gumbertstraße, zumal jeder der sich oft dort aufhalte sehe, dass in Eller eben nicht alles Gold ist. Eine gute straßenbauliche Anbindung sei kein Garant für eine hohe Kundenfrequenz. "Ich bin der Meinung, dass man - wie schon einmal in den 80er Jahren - über einen verkehrsberuhigten Einkaufsbereich nachdenken sollte." Die Einkaufsstraßen litten unter uniformen und gesichtslosen Filialen, Discountern und Sonderpostenläden. "An einigen Stellen sind die Bürgersteige so schmal, dass es keinen Spaß macht, vor den Schaufenstern stehenzubleiben", sagt Brzosa.

Tatsächlich sieht auch die Studie nicht alles positiv. Schulte wies in der Vorstellung der Studie darauf hin, dass "an einigen Stellen Mix und Qualität zu wünschen übrig" lasse.

"Da müssen wir noch besser auf die Unternehmen zugehen." Den derzeitigen Leerstand von zwei Geschäften erklärte Ralf Hansen von der Werbegemeinschaft Eller durch zu hohe Mieten der Hauseigentümer. "Ansonsten steht hier nichts lange leer", sagte Hansen.

(bur)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort