Graffiti in Düsseldorf Ein Tunnel wird zum Kunstwerk

Eller · Die Unterführung am Bahnhof Eller-Süd war kein Vorzeige-Ort. Lange sorgte die Werbegemeinschaft dafür, dass zumindest Schmierereien von den Wänden verschwinden. Seit Kurzem können die Menschen aber nur noch staunen.

Kunst in Düsseldorf-Eller: So schön können Graffiti sein
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So schön können Graffiti sein

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Foto: nika

Fast täglich kommt Horst Harrings durch die Unterführung am S-Bahnhof Eller-Süd, schon seit Jahren. Ach, seit Jahrzehnten. Fast jeden Tag holt er sich am Büdchen die Zeitung und geht dann zurück durch den Tunnel, der die Sturmstraße mit der Konradstraße verbindet. Meistens geht Harrings schnell, weil es düster ist und schmutzig, die Unterführung ist kein Ort, an dem man bleiben will. Auch wenn die Werbegemeinschaft Individueller mehr als zehn Jahre zumindest die Wände hat säubern lassen, wenn wieder Schmierereien zu lesen waren. An diesem Morgen aber nimmt der Rentner sich Zeit, er schaut sich um und bleibt lange stehen. Erika Kochems spricht ihn an, als Harrings gedankenverloren auf ein Bild starrt, die beiden kennen sich. „Schön geworden, oder?“, fragt sie, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kennt. „Toll“, sagt Horst Harrings, „viel heller, ansprechender hier. Ich hoffe nur, dass das so bleibt.“