Benrath Ein Wohnprojekt am alten Krankenhaus

Benrath · Seit zwei Jahren versucht die Wohngruppe Benrath, das Grundstück an der Hospitalstraße/Benrodestraße für ein Mehrgenerationenprojekt zu erwerben – bislang erfolglos. Jetzt gehen sie in die Offensive.

 Die drei BV-Mitglieder Ernst Welski (v.l.), Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth und sein Stellvertreter Wulf Gelshorn hinten bekommen von Dieter Hilgenstock und Wolfgang Klein von der Senioren-Wohngruppe das Konzept für das Krankenhaus-Areal vorgestellt. Für das ausführende Architektenbüro informierte Mario Temmink (hinten).

Die drei BV-Mitglieder Ernst Welski (v.l.), Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth und sein Stellvertreter Wulf Gelshorn hinten bekommen von Dieter Hilgenstock und Wolfgang Klein von der Senioren-Wohngruppe das Konzept für das Krankenhaus-Areal vorgestellt. Für das ausführende Architektenbüro informierte Mario Temmink (hinten).

Foto: Göttetr

Seit zwei Jahren versucht die Wohngruppe Benrath, das Grundstück an der Hospitalstraße/Benrodestraße für ein Mehrgenerationenprojekt zu erwerben — bislang erfolglos. Jetzt gehen sie in die Offensive.

Die Hospitalstraße und die Benrodestraße haben eine tolle Lage — im Herzen von Benrath mit Ausblick auf das Schloss und den Park. Die Wohngruppe Benrath ist sich aber einig, dass vor allem die Baracken gleich neben dem alten Krankenhaus ein Schandfleck sind "und deswegen haben wir vor zwei Jahren einen Vorschlag gemacht", sagt Dieter Hilgenstock. Wieso diese nicht einfach abreißen und dort neuen Wohnraum für ein Mehrgenerationenprojekt schaffen?

Die Idee ist simpel. Mehrere Wohnkomplexe sollen um das alte Krankenhaus entstehen, die verschiedene Wohnarten miteinander verbinden: seniorengerechtes Wohnen, Tagespflege, gefördertes Wohnen, aber auch hochpreisiges Wohnen. "Eine Kombination, wie es sie in Düsseldorf noch nicht gibt", sagt Mario Temming von der IBS-Immobiliengruppe, der gestern im Auftrag der Benrather Wohngruppe einen Machbarkeitsplan vorstellte.

Preiswert wird das die Umsetzung des Vorhabens angesichts der Quadratmeterpreise von 720 Euro (das Grundstück fasst rund 9000 Quadratmeter) aber nicht. Vor allem über Refinanzierung soll das Projekt gestemmt werden, aus diesem Grund sind auch hochpreisige Wohnungen eingeplant.

Das alte Krankenhaus soll in der Form bestehen bleiben, auch als Unterkunft für Asylbewerber und sogar die Methadonambulanz — die die Stadt aber inzwischen sowieso aufgeben will — wurde in einigen Varianten berücksichtigt. Die Machbarkeitsstudie gaben Wolfgang Klein und Hilgenstock in Auftrag, und mehrere Konzepte wurden von der IBS-Immobiliengruppe und dem Planungsbüro ISR Stadt und Raum erstellt.

"Wir haben versucht, mit der Stadt Düsseldorf ins Gespräch zu kommen, bislang wurden wir aber immer wieder vertröstet", sagt Hilgenstock. Deshalb geht der Verein nun in die Offensive. Auch soziale Einrichtungen wie die Diakonie unterstützen das Projekt. Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth, Stellvertreter Wulf Gelshorn und weitere Mitglieder der Bezirksvertretung 9 ließen sich von den Projektplanern informieren.

Seit das Gesundheitsamt die Räumlichkeiten im und um das alte Krankenhaus verlassen habe, stehe der Idee nichts mehr im Weg, finden Hilgenstock und Klein. "Ich würde das Mehrgenerationenprojekt so oder ähnlich begrüßen", sagt Bezirksvorsteher Schuth, die Entscheidung fälle aber der Stadtrat. Zumindest aber dürfen die Wohngruppe Benrath und ihre Partner ihr Anliegen am 26. April bei der Sitzung der Bezirksvertretung vortragen. Gerade die Zweckbestimmung des Flächennutzungsplanes (FNP) der Stadt Düsseldorf unterstützt die Idee des senioren- und behindertengerechten Wohnens in dieser Lage. Schließlich ist das Gebiet an gesundheitliche Zwecke oder Heimarbeit gebunden.

(RP)
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