Bilk Ehrenhain wird aufgewertet

Bilk · Der alte Bilker Friedhof an der Volmerswerther Straße erhält Hinweistafeln zu den dort bestatteten Persönlichkeiten. Die Bilker Heimatfreunde hoffen, dass nun auch das Gräberfeld verschönert wird.

Am alten Bilker Friedhof tut sich etwas: Die Bezirksvertretung 3 hat 5000 Euro bewilligt, um Hinweistafeln mit Erläuterungen für die dort ruhenden Persönlichkeiten aufzustellen. Die Tafeln sollen ähnlich wie beim Golzheimer Friedhof und in Absprache mit der Düsseldorfer Historikerin Inge Zacher konzeptioniert werden. Zacher hat bereits für das historische Gräberfeld in der Innenstadt ähnliche Schilder verfasst.

Wieder mehr ins Blickfeld

Die Aufstellung dieser erläuternden Tafeln könnte ein erster Schritt sein, den alten Bilker Friedhof an der Volmerswerther Straße wieder vermehrt ins Blickfeld zu rücken. Denn anders als der Golzheimer Friedhof sowie andere historische Gräberfelder der Stadt diente das Areal im Herzen von Bilk nur gerade mal 100 Jahre lang als Bestattungsstätte. 1803 eingeweiht, wurden die Bilker Beisetzungen – aufgrund des schnellen Wachstums des Stadtteils – bereits ab 1904 auf dem neu errichteten Südfriedhof vorgenommen.

Der alte Bilker Friedhof ist heute eine Art Ehrenhain für besondere Persönlichkeiten der Stadtteilgeschichte, darunter der Bilker Pfarrer Anton Joseph Binterim. Acht von ihnen wurden erst 1954 auf Anregung der Bilker Heimatfreunde auf dem Gelände bestattet, wie etwa der Dichtersohn Percy Freiligrath

Ganz in der Nähe herrscht an schönen Tagen viel Leben, denn dort befindet sich unter anderem ein Spielplatz. Mit dem eingezäumten Gräberfeld wissen viele Besucher der Grünanlage aber nichts anzufangen. "Das Gräberfeld ist durch die großen Baumkronen darüber oft verschattet, auf den Grabplatten hat sich Moos gebildet und es liegt meist Laub darauf", berichtet Erich Pliszka, Vorsitzender der Bilker Heimatfreunde.

Bereits vor einigen Jahren habe sein Verein die Stadt angesprochen, ob das Gräberfeld nicht ansehnlicher gestaltet werden könnte. "Damals hat man uns deutlich gemacht, dass der verwitterte Eindruck bei dieser Art Naturdenkmal durchaus gewollt sei." Glücklich sind die Bilker Heimatfreunde damit aber nicht. Sie hoffen, dass nun nach der Aufstellung der Hinweistafeln auch das Grabfeld überarbeitet wird. "Das Problem ist aber die Schlüsselgewalt", so Pliszka. Das Gräberfeld ist umzäunt und kann nur durch ein Törchen betreten werden. Wo sich der Schlüssel befindet, weiß er nicht, vermutet ihn aber in der benachbarten Dependance des Gartenamtes. Und auch das Gitter selbst müsste renoviert werden. Zudem gibt es keinen Wasseranschluss. "Am besten wäre es wohl, das Gräberfeld würde eingesät und von den Mitarbeitern des Gartenamtes mitgemäht", findet Pliszka.

(RP)
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