Bürgermonitor Düsseltal Geschäftsleute an der Rethelstraße sind sauer

Düsseltal · Die Einzelhändler kritisieren, dass sie vom Umbau der Haltestelle gar nicht oder viel zu spät erfahren haben. Die Geschäfte sind zum Teil nicht mehr erreichbar. Die Rheinbahn verspricht flexible Lösungen.

 Sie sind besonders betroffen: (v.l.) Felix Jansen (Hundesalon Tuckers), Sabine Elling (Jacques Weindepot) und Peter Müller (Goldfels Home & Garden)

Sie sind besonders betroffen: (v.l.) Felix Jansen (Hundesalon Tuckers), Sabine Elling (Jacques Weindepot) und Peter Müller (Goldfels Home & Garden)

Foto: Marc Ingel

Und plötzlich war sie da, die Baustelle auf der Rethelstraße. Dort baut die Rheinbahn seit Montag die Haltestelle Brehmplatz barrierefrei um – eine notwendige und sinnvolle Maßnahme, keine Frage. Nur die Information im Vorfeld, die Ausführung der Planung und letztlich auch der Zeitpunkt, „das ist hier alles katastrophal gelaufen“, sagt Peter Müller, Inhaber von „Goldfels Home & Garden“.

Zunächst einmal: „Wir Geschäftsleute wurden größtenteils gar nicht oder zumindest viel zu spät informiert“, sagt Müller. Die angegebenen Telefonnummern seien keine große Hilfe gewesen: „Die Nummer der Baufirma ist ungültig, beim Kunden-Dialog war die Dame erst überfragt, dann ging nur noch die Mailbox an. Darüber, ob die Rethelstraße wegen der zusätzlichen Gleisbauarbeiten jetzt am Wochenende komplett gesperrt werden muss, bekam ich auch widersprüchliche Angaben“, ärgert sich Müller.

Was noch schwerer wiege: Sein Geschäft befindet sich wie fünf weitere in einem Hinterhof, der durch die Baustellen-Absperrung komplett vom Durchgangsverkehr abgeschnitten wurde. Was darüber hinaus bedeute: „Es kann nicht mehr angeliefert werden, wir erwarten unter anderem großes Gartenmobiliar. Meinen Nachbarn hier geht es nicht anders“, so der Geschäftsmann. Konsequenz: „Das ist geschäftsschädigend und existenzbedrohend, wir befürchten hier alle in den kommenden sechs Wochen einen Umsatzrückgang von bis zu 90 Prozent.“

Was Müller und die anderen Einzelhändler auf der Rethelstraße nicht verstehen: „Warum macht die Rheinbahn so eine große Maßnahme nicht wenigstens in den Sommerferien?“ Was ihnen ebenfalls rätselhaft erscheint: Warum ist das Parken komplett bis zur Ahnfeldstraße verboten, obwohl die Baustelle nur etwa bis zur Hausnummer 150 reicht?

Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander räumt ein, dass die zuständige Baufirma bei der Vorabinformation die Geschäfte in dem Hinterhof vergessen habe, „das ist natürlich Mist“. Er sagt aber auch zu, dass zumindest für die Anlieferung die Absperrung kurzzeitig geöffnet werden könne. „Prinzipiell gilt: Diese Baustelle auf so einer stark frequentierten Einkaufsstraße bei fließendem Verkehr ohne größere Einschränkungen abzuwickeln, ist fast nicht machbar.“ Daher müsse das Parken auf dem Teilstück der Rethelstraße auch komplett untersagt werde, „wir brauchen Abstellfläche für Container und Maschinen“, so Lander.

Eine solche Baustelle in die Sommerferien zu verlegen, sei natürlich wünschenswert. „Wir machen eine Langzeitplanung und wägen das genau ab. Aber man kann nun mal nicht alle Baustellen in die Urlaubszeit verlegen.“ Eine weitere Kröte müssen Anwohner und Geschäftsleute zusätzlich schlucken. Lander: „Das wird hier länger als sechs Wochen dauern.“

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