Düsseldorf Sechs Pappeln im Zoopark werden gefällt
Düsseltal · Nach Sturm "Ela" sind die Bäume nicht mehr verkehrssicher. Nun müssen weitere Exemplare radikal zurückgeschnitten werden.
Es ist auch rund acht Monate nach Sturm Ela ein noch immer hoch emotionales Thema: Im Zoopark müssen ab heute sechs Hybridpappeln direkt an der Faunastraße gefällt werden. Sechs weitere an der Düssel werden aufgrund ihres unterspülten Wurzelwerks radikal gekappt. Als Gartenamtsleiterin Doris Törkel gestern erklärte, warum diese Maßnahme schmerzlich, aber eben unvermeidlich sei, waren direkt wieder Anwohner vor Ort, die ihr Unverständnis deutlich zum Ausdruck brachten. Denn rein optisch sehen die Bäume gesund aus.
Das vom Stuttgarter Baumgutachter Dr. Lothar Wessolly erstellte Gutachten sagt jedoch etwas anderes aus. "Die Pappeln standen bei Ela günstig im Wind und haben den Sturm daher einigermaßen überstanden. Sie haben aber große Schäden davongetragen und sind eindeutig nicht mehr verkehrssicher. Wir müssen handeln, da gibt es auch keine weiteren Diskussionen. Wir können sonst im Ernstfall haftbar gemacht werden", fasste Törkel die Erkenntnisse des Baumspezialisten zusammen. Mit Hilfe eines komplizierten, DIN-gestützten Verfahrens sei die Windlast der betreffenden Pappeln penibel errechnet worden, fügt Axel Rendenbach, Baumgutachter des Gartenamts, hinzu. Das deutliche Ergebnis: "Eine Grundsicherheit ist nicht mehr gegeben."
Ein vermutlich schwacher Trost: "Unter dem Schattendach der großgewachsenen Pappeln haben andere Bäume wie Eiche oder Ahorn im Umfeld gelitten, der Lichtmangel war enorm. Diese Bäume werden sich jetzt freuen und viel besser entwickeln können", erklärte Törkel.
Die preisgünstigen Pappeln seien vor allem nach Kriegsende häufig angepflanzt worden, da sie schnell in die Höhe schnellen. Deren Nachteile hätten dabei nicht so im Vordergrund gestanden. Nachpflanzungen werde es an dieser künftig kahlen Stelle im Zoopark frühestens im kommenden Frühjahr geben. Die Früchte davon werde unsere Generation aber wohl kaum noch genießen können, bedauerte Törkel.
Auch am Schillerplatz müssen die Mitarbeiter des Gartenamtes tätig werden und ab heute die Kronen der 42 verbliebenen Platanen zurückschneiden. Nachpflanzungen werde es auch dort geben, "aber nicht Eins zu Eins. Am Schillerplatz wie auch anderswo im Stadtgebiet wurde in der Vergangenheit viel zu eng gepflanzt", betonte Törkel.