Düsseldorf Rheinbahn baut weitere Stationen um

Düsseldorf · Die Haltestellen "Grunerstraße" und "Hansaplatz" werden auf die Wehrhahn-Linie vorbereitet. Heute entscheidet der Rheinbahn-Aufsichtsrat über die eine Million Euro teuren Arbeiten. Weiter unklar ist die Zukunft der Linie 708.

Die Haltestelle "Grunerstraße" wird neu gestaltet – damit dort künftig die neue U-Bahn-Linie 71 halten kann.

Die Haltestelle "Grunerstraße" wird neu gestaltet – damit dort künftig die neue U-Bahn-Linie 71 halten kann.

Foto: Andreas Endermann

Stadt und Rheinbahn gehen die nächsten Umbauten für die Wehrhahn-Linie an — und Fahrgäste in Düsseltal können sich über eine Modernisierung von zwei weiteren Haltestellen freuen: In den kommenden Monaten werden die Stationen "Hansaplatz" und "Grunerstraße" überarbeitet. Rund eine Million Euro sollen die Arbeiten kosten, denen heute noch der Aufsichtsrat der Rheinbahn zustimmen muss.

Der Grund für den Umbau ist, dass auf der Strecke zwischen Rath und Wehrhahn (und dann weiter bis Benrath) künftig die neue U-Bahn-Linie 71 verkehren soll. Sie soll über einen neuen Linienweg geführt werden, der Teile der heutigen Straßenbahnen 701 und 708 vereint. Bis zum Wehrhahn wird die neue Linie oberirdisch fahren. Allerdings wird die Rheinbahn auf der Strecke keine Straßenbahnen mehr, sondern Stadtbahnwagen einsetzen — und für die müssen alle Haltestellen neue Anforderungen erfüllen.

Wie auch bereits bei fast allen Haltestellen der heutigen Straßenbahn 712 in Richtung Ratingen geschehen (die zur U72 wird), wird der Bahnsteig um 25 Zentimeter angehoben und auf 3,30 Meter Breite vergrößert, was mehr Komfort zum Beispiel für Rollstuhlfahrer oder Fahrgäste mit Kinderwagen bedeutet. Außerdem wird die Haltestelle auf 60 Meter verlängert, denn die neuen Bahnen fahren in Doppeltraktion, also mit zwei Wagen. Zugleich nutzt die Rheinbahn die Arbeiten, um die Technik der Anzeigen auf neuesten Stand zu bringen, unter anderem mit einer Vorlesefunktion für Sehbehinderte. Während der Umbauten wird eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. Darauf soll frühzeitig hingewiesen werden.

Die neuen U-Bahn-Linien sollen bereits Ende 2015 in Betrieb gehen. Deshalb stehen Stadt und Rheinbahn unter Druck, die Arbeiten an den Haltestellen schnell voranzutreiben. Dass der Aufsichtsrat heute zustimmt, gilt als Formsache.

Noch keine Bewegung gibt es derweil im Streit um das Aus für das nördliche Stück der Linie 708 ab Heinrichstraße. Aus Düsseltal gab es viel Kritik, weil mit dem Start der U71 eine Direktverbindung des Stadtteils zum Hauptbahnhof wegfällt. Wegen des Protests hatte der Rat bei der Verabschiedung des neuen Liniennetzes 2012 die Stadtverwaltung beauftragt, nach Alternativen zu suchen. "Wir werden die Ergebnisse Mitte dieses Jahres vorstellen", sagt Bernd Thomas, Referent im Verkehrsdezernat. Geprüft werde eine andere Linienführung oder eine zusätzliche Buslinie, um die Anbindung an den Hauptbahnhof zu verbessern.

Nach den Prognosen der Stadt wird sich die neue U-Bahn-Linie aber für die meisten Bewohner von Düsseltal auszahlen: 2,5-mal so viele Arbeitsplätze, viermal so viele Einkaufsgelegenheiten und 3,5-mal so viele Schulen seien mit der U-Bahn im Vergleich zur 708 direkt erreichbar, heißt es. Für 3500 der 5000 Fahrgäste, die von dem Wegfall des nördlichen Teils der Linie 708 betroffen seien, gebe es zudem gleichwertige Alternativen durch die S-Bahn oder die Buslinie 834. Für die restlichen Fahrgäste lohne der Betrieb des nördlichen Stücks der 708 nicht — sie müssen nach derzeitigem Stand künftig in Richtung Hauptbahnhof umsteigen.

(RP)
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