Düsseltal Neuer Schillerplatz überzeugt nicht alle

Düsseltal · Die aufwendige Sanierung des Spielplatzes sollte den Schillerplatz aufwerten und als zentralen Treffpunkt des Stadtteils attraktiver machen. Doch die neue Optik wird von den Anwohnern sehr unterschiedlich aufgenommen.

 Doris Törkel, Hiltrud Lintel und Helga Stulgies (v.l.) eröffneten den neuen Spielplatz. Lintels Tochter Inga (4) durfte gleich testen.

Doris Törkel, Hiltrud Lintel und Helga Stulgies (v.l.) eröffneten den neuen Spielplatz. Lintels Tochter Inga (4) durfte gleich testen.

Foto: Anne Orthen

Spielende Kinder, Erwachsene, die in der Sonne ihre Mittagspause genießen: Nach der Neuereröffnung wird der Schillerplatz schon wieder von vielen Menschen aus dem Stadtteil genutzt.

"Der Platz war unübersichtlich und in die Jahre gekommen", erklärt die verantwortliche Landschaftsarchitektin Hiltrud Lintel. Die Stadt Düsseldorf stellte daher im Rahmen des "Masterplan Spielplätze" 210 000 Euro für die Neugestaltung zur Verfügung. Installiert wurden ein "Schaukelwald", eine Matschlandschaft, neue Rutschen und ein Spielhaus. Im zweiten Bauabschnitt sollen außerdem das Klettergerüst verschoben und so große Sand- und Rasenflächen zum Spielen und Entspannen geschaffen werden. Die Neugestaltung mache den Platz als Ort zum Spielen ebenso wie als Stadtplatz und zentralen Treffpunkt des Stadtteils attraktiver, erläutert Doris Törkel, Leiterin des Gartenamtes.

Doch nicht alle sehen die Neuerungen so positiv: Der Platz biete jetzt bedeutend weniger Spielmöglichkeiten als vorher, bemängelt Anwohnerin Julia Goering, die Mutter zweier Jungen im Alter von zwei und sechs Jahren ist. Vor allem für Kleinkinder gebe es keine Spielangebote mehr, die neuen Rutschen seien zu gefährlich, von den neuen Bänken könnten Eltern ihre Kinder nicht einmal sehen - sie stehen falsch herum. Aber auch ältere Kinder würden sich schnell langweilen. Vor allem, dass viel an der ursprünglichen Bepflanzung in Form von Büschen und Sträuchern, die die Kinder gern zum Verstecken nutzten, verschwunden ist, findet sie schade. Nachdem Sturm "Ela" große Schäden angerichtet hatte, hätten die Pläne ihrer Meinung nach aktualisiert werden müssen - jetzt wirke der Platz nackt.

Eine andere Sicht auf die Dinge hat Anwohner Klaus Noelte, der selbst als Architekt arbeitet und seit 29 Jahren direkt am Schillerplatz lebt: Der Platz sei luftiger geworden, er habe nun viel mehr den Charakter eines Stadtplatzes und die Verbindung zum umliegenden Stadtteil sei deutlicher, denkt Noelte.

So sieht es auch Gartenamts-Leiterin Törkel: Die Schillerplatz-Umgestaltung sei in Kooperation mit den Bürgern geplant worden. Bei zwei offenen Treffen wurden Vorschläge der Anwohner aufgenommen. Natürlich könne nicht immer jede einzelne Idee umgesetzt werden, aber oft genannte Wünsche wie die nach mehr Schaukeln und Bänken seien definitiv realisiert worden.

Das jedoch stellen Anwohner wie Julia Goering in Frage: Der neue "Schaukelwald" besteht aus drei Schaukeln - nur eine mehr als vorher, kritisiert sie, und fand bei der Eröffnung des Spielplatzes am Donnerstag Zustimmung von anderen Eltern. Doch die Stadt zeigt sich gesprächsbereit: Gründezernentin Helga Stulgies schlug spontan ein Treffen speziell für Eltern von Kleinkindern vor, bei dem aktuelle Probleme angesprochen und mit Blick auf den zweiten Bauabschnitt diskutiert werden sollen.

(RP)
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