Rugby in Düsseldorf Schüler toben sich beim Rugby bei den Düsseldorf Dragons aus

Düsseldorf · 100 Schüler von NRW-Schulen mit französischsprachigen Schwerpunkt waren bei den Düsseldorf Dragons zu Gast, um Rugby kennenzulernen. Mit dabei war auch eine Klasse der französischen Schule. Die Sportart ist in Frankreich äußerst populär.

 Die Düsseldorf Dragons veranstalten einen Rugby-Entdeckungstag mit 100 Schülern, darunter sind auch welche vom Lycée français.

Die Düsseldorf Dragons veranstalten einen Rugby-Entdeckungstag mit 100 Schülern, darunter sind auch welche vom Lycée français.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Rugby fristet als Sportart in Deutschland noch eher ein Nischendasein. „In Frankreich gehört es jedoch zu den Top drei und ist kulturell tief verwurzelt“, sagt Bart Vanhamme, Sportlehrer am Lycée français an der Graf-Recke-Straße. Ein Großteil seiner Schüler ist daher auch eng mit dem Kontaktsport sozialisiert. „Ich bin damit aufgewachsen. Mein Vater ist Trainer und mein Bruder spielt auch“, sagt Schülerin Fleur. Insofern kennt die 17-Jährige auch die Düsseldorf Dragons gut, unter denen viele Spieler mit französischen Wurzeln sind. „Als ich dort mit dem Training anfing, war ich das erste Mädchen. Mittlerweile gibt es eine eigene Frauenmannschaft. Auch in Frankreich wird Rugby unter Frauen immer beliebter.“ Doch für viele der knapp 100 anderen Schüler, die sich bei nasskaltem Wetter am vergangenen Montag auf dem Rugby-Feld in Lörick eingefunden hatten, war es der erste Kontakt mit dem Spiel überhaupt.

Das war auch der Zweck des Schnuppertages, zu dem neben der französischen Schule auch vier Schulen aus ganz NRW bei den Dragons zu Gast waren. Alle tragen sie das „LabelFrancEducation“ des französischen Außenministeriums aufgrund ihres frankophonen, bilingualen Lehrangebots. Doch das Interesse an einem französischen Schwerpunkt in der Sekundarstufe II nimmt ab. „Die Zahl der Französischlernenden in Deutschland geht leider zurück“, sagt Emmanuel Beaufils, Attaché für Sprache und Bildung in Nordrhein-Westfalen und Hessen vom Instituts français. Das Weiterbildungsinstitut hofft, mit der Aktion das Interesse über einen interkulturellen Austausch wieder steigern zu können. „Wir wollten den Schülern damit eine andere Seite von Frankreich nahe bringen, die dort sehr beliebt, aber hier wenig bekannt ist“, sagt Beaufils.

So erfolgte zu Beginn eine zweistündige Einführung über Regeln und Geschichte des Sports, den britische Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wieder bekannt gemacht hatten. Theorie wie auch Praxis wurden dabei komplett auf Französisch abgehalten. Wer nicht ganz mitkam, ließ sich von den 17, meist bilingual aufgewachsenen, Düsseldorfer Schülern helfen. „Rugby kann man allerdings ganz gut an einem Tag erlernen“, sagt Paul Nollot, Spieler bei den Dragons. Drei Stunden lang übte er mit den aus den Klassen acht und neun stammenden Jugendlichen das Tackeln, Passen und Schießen. Um Verletzungen zu vermeiden, wurde jedoch eine Variante ohne Körperkontakt erprobt. Obwohl die Bedingungen dafür eigentlich ideal gewesen wären, wie Rugby-Spielerin Fleur erklärt. „Wenn der Rasen matschig ist, fällt man weicher.“

(ctri)
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