Stadtmitte Die Blades greifen nach dem Titel

Stadtmitte · Es ist der Prototyp des Männersports: American Football. Doch nicht nur Männer können mit dem eiförmigen Spielgerät, harten Tackles und viel Körperkontakt umgehen. Eines der besten Beispiele dafür sind die Düsseldorf Blades.

Die Damenmannschaft ist Deutscher Football-Vizemeister. Auch in diesem Jahr kämpft das Team von Trainer Philip Stosberg um den Titel mit. Am Wochenende treten die Düsseldorferinnen im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft an. Der Gegner am Sonntag (Sportpark Niederheid, 14 Uhr) ist München.

"Das wird keine leichte Aufgabe. München entscheidet spontan über seine Spielzüge", erklärte der Trainer der Blades. "Deshalb sind sie so schwer auszurechnen." Doch von Nervosität ist bei seiner Mannschaft nichts zu spüren. Wieso auch? Die Blades haben in dieser Saison noch nicht verloren, haben sich ungeschlagen durch die Saison gekämpft und als Tabellenerster der Nord-Gruppe das Ticket für die Runde der letzten Vier gelöst.

Der Erfolg der Mannschaft kommt dabei nicht von ungefähr. Hartes Training zahlt sich aus. Und das Training der Blades ist hervorragend organisiert. Neben Headcoach Stosberg kümmern sich gleich acht Special Coaches darum, dass sich die Spielerinnen optimal entwickeln können. "Das ist Luxus. So viele Coaches haben nur ganz wenige Teams zur Verfügung", sagte Stosberg.

American Football bei den Damen steckt noch in den Kinderschuhen, die Strukturen sind frisch, die Beteiligten arbeiten ehrenamtlich. Doch Stosberg verfügt über gute Kontakte, seine Mannschaft gilt als lernwillig und —fähig. Auf diese Weise hat der Trainer Special Coaches akquirieren können, die ehrenamtlich die Konkurrenzfähigkeit des Teams verbessern.

Vielleicht sind die Düsseldorferinnen aber auch schon in diesem Jahr stark genug für die Meisterschaft. Bei den Blades hofft alles auf eine Neuauflage des Vorjahresfinales gegen Berlin in Berlin. Die Chancen stehen gut. Beide Teams gehen favorisiert in ihr Halbfinale. Im vergangenen Jahr lieferten die Blades gegen den Serienmeister und Topfavoriten fast ihr Meisterstück ab. Am Ende musste sich Stosbergs Team dann doch noch in der Verlängerung geschlagen geben.

"Das war eine sehr schmerzhafte Niederlage. Die Revanche in diesem Jahr wird natürlich schwer, weil Berlin Heimvorteil hat", wagte Stosberg einen Blick voraus. Allerdings steht vorher erst einmal die Pflichtaufgabe gegen München auf dem Programm. "Das ist ein unangenehmer Gegner. Wir sind noch nicht im Finale", so der Coach.

Mit dem Gewinn des Titels als Deutscher Meister würden die Blades nicht nur ihren sportlichen Traum verwirklichen. Vielleicht wäre auch ein kleiner Football-Damenboom die Folge. Jetzt schon spielen rund 30 Damen an der Heidelberger Straße. Ein Titel würde diese Zahl mit Sicherheit nicht schrumpfen lassen. "Wer Bock auf Kontaktsport hat, ist bei uns richtig", sagte Spielerin Banu Copur.

(RP)
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