Derendorf Stadtrundgang erinnert an NS-Zeit in Derendorf

Derendorf · Eine Hand voll Seiten umfasst die Broschüre, die gut in eine Hosentasche passt, die handlich ist, die der Nutzer aufklappen kann, wenn er eine Information braucht zu einem bestimmten Punkt in Derendorf. "Geschichtsorte in Derendorf 1933-1945" heißt das Heft, das auf Anregung der Bezirksvertretung 1 entstanden ist. Es soll den Leser auf einem Stadtrundgang begleiten, den die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und der Erinnerungsort Alter Schlachthof als eine Spurensuche mit zehn Stationen zwischen Heinrich-Ehrhardt-Straße und Am Wehrhahn sowie zwischen Ulmenstraße und Eisenbahn gemeinsam realisiert haben. In allen Stadtteilen Düsseldorfs sind Spuren aus den Jahren der NS-Diktatur zu finden. Rund um den ehemaligen Güterbahnhof in Derendorf und Pempelfort ist die NS-Geschichte mit sehr bedeutenden Orten präsent. Das Gebiet spielte mit dem ehemaligen Güterbahnhof, dem Schlachthof, der Rüstungsschmiede Rheinmetall und dem Gefängnis Ulmer Höh' eine besondere Rolle. Düsseldorf war bis 1944 Ausgangsort von Deportationen aus dem gesamten Regierungsbezirk, bei denen tausende als Juden verfolgte Menschen ihre Heimatstädte verlassen mussten und mit Zügen in Ghettos und Vernichtungslager deportiert wurden.

Das Booklet wird am Mittwoch, 11. April, offiziell vorgestellt, erhältlich ist es in der Mahn- und Gedenkstätte an der Mühlenstraße 29, dem Erinnerungsort Alter Schlachthof, Münsterstraße 156, und in der Bezirksverwaltungsstelle 1 an der Ratinger Straße 25.

Erarbeitet wurden der Rundgang und die Broschüre unter anderem von Joachim Schröder vom Erinnerungsort Alter Schlachthof sowie Bastian Fleermann, Peter Henkel und Hildegard Jakobs von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die Gestaltung übernahm Thomas Ulrich.

(nika)
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