Städte-Partnerschaft So feiert Düsseldorf Freundschaft
Derendorf · An der Münsterstraße gestalten Künstler aus Düsseldorf und den Partnerstädten Chemnitz, Haifa und Reading eine Wand.
Manchmal, so heißt es, verderben zu viele Köche den Brei. Das ist bei den Künstlern, die gerade an einer Hausfassade an der Münsterstraße arbeiten, wohl anders. Vielleicht, weil ganz klar geregelt ist, wer welchen Part übernimmt, wahrscheinlicher aber ist, dass die Chemie einfach stimmt. Denn die Sprayer sind zusammengekommen, um eine jahrelange Freundschaft zu feiern – nämlich 30 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf mit Chemnitz, Haifa und Reading. Für 3 mal 30 Jahre wollen die fünf Künstler eine Erinnerung schaffen auf einer 14 mal 12 Meter großen Leinwand und dem 6 Meter langen Anbau.
Geplant worden ist das internationale Wandbild von den Urban-Künstlern Kj263 aus Düsseldorf, Kev Munday aus Reading, dem Künstler-Duo Doppeldenk aus Chemnitz und Eldar Gutman Imanov aus Haifa. Organisiert hat das Projekt Hase L. von der Agentur Haseläuft – er ist es auch gewesen, der den Kontakt zu den Sprayern aufgenommen hat. Eldar Gutman Imanov kannte er bereits von einer anderen Fassadengestaltung, die zum NRW-Tag an der Franklinstraße umgesetzt worden ist. Der Kollege aus Reading ist ihm empfohlen worden, „jemanden aus Chemnitz zu finden, war am schwersten“, sagt Hase L., der seinen richtigen Namen nie nennt. Über viele Ecken und Kontakte ist er auf Sprayer-Duo Doppeldenk gestoßen.
Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Kj263 ist schließlich eine Vorlage ausgearbeitet worden, ein paar Mal haben die Künstler miteinander dafür telefoniert – das erste Treffen fand erst vor einer Woche in Düsseldorf statt. Eine Fahrtrichtung hat Hase L. vorgegeben, „jeder sollte sich mit dem Wappen seiner Stadt beschäftigen“, sagt er. Um einen Bezug herzustellen zu Haifa und Reading, Düsseldorf und Chemnitz, um die Geschichten der Städte zu erzählen.
Jessica Breitkopf, Leiterin des Büros für Internationale und Europäische Angelegenheiten, begleitet die Zusammenarbeit der Sprayer, kennt aber auch nur die ersten Entwürfe. „70 Prozent sind erst in den letzten Tagen festgemacht worden“, sagt Hase L. Entsprechend ist Breitkopf auch ein bisschen aufgeregt – am Samstag, 30. Juni, soll das Giebelbild bei einer Street-Party vorgestellt werden. Sicher aber ist für sie schon jetzt, „dass das Wandbild den Geist von internationaler Kooperation vorlebt und Kunst den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen herstellt“, sagt Jessica Breitkopf. Wer es nicht bis zum Fest aushalten kann: Ein bisschen ist schon zu sehen an der Münsterstraße 126. Der Bergische Löwe etwa und der Schriftzug Haifa.
Unter dem Titel „30 Years Sister Cities“ wird von 13 bis 16 Uhr gefeiert, Musik gibt es von DJ Magic/Oliver Raeke, das Kollektiv „_thek“ ist zu Gast, das einen kleinen Kiosk aufbauen wird, in dem es „selbst gemachte Designer-Magazine und T-Shirts verkauft“, erzählt Hase L. Außerdem wird ein Foodtruck Currywurst anbieten. Und es gibt eine Zeitung mit Bildern und Infos zu den Städtepartnerschaften.
