Neue Kneipe in Derendorf Das Kneipen-Kollektiv ist tot – es lebe Die Butze

Derendorf · Zeljko Marijanevic hat die Butze an der Weißenburgstraße übernommen und ihr einen neuen Anstrich verliehen.

 Fabio Fischer und Zeljko Marijancevic (r.) genießen das erste Bier in der neuen Butze.

Fabio Fischer und Zeljko Marijancevic (r.) genießen das erste Bier in der neuen Butze.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Zeit des KneipenKollektivs ist vorbei, das Experiment mit mehreren gleichberechtigten Teilhabern war abenteuerlich, hat letztlich aber zu wenig eingebracht. Im März wurde das letzte Bier gezapft. Jetzt ist die Butze an der Weißenburgstraße 18 (Ecke Ulmenstraße) wieder auf. Und sie ist, wie der neue Chef Zeljko Marijanevic erklärt, eine ganz normale Stadtteilkneipe. Aber eine mit ausgedehnten Öffnungszeiten. Ab 10 Uhr gibt’s Frühstück, die Mittagskarte liegt ab 12 Uhr auf dem Tisch, am Nachmittag locken Kaffee und Kuchen, ehe ab 18 Uhr mit der Abendkarte das eigentliche Geschäft in der Butze beginnt. Der Kroate Marijanevic will „deutsche Kneipenküche“ kochen lassen, bodenständig mit ein paar Raffinessen, dazu sind stets auch vegane Gerichte im Angebot. „Wir beteiligen uns außerdem komplett an den Saisonhighlights, von Spargel über Grünkohl und Pfifferlinge bis Gans.“

Zuallererst will der Wirt aber eine Kneipe für die Nachbarschaft bieten. „Der Stadtteil Derendorf entwickelt sich, vor allem dank der Hochschule Düsseldorf, aber auch die Ulmenstraße wird immer mehr zu einer richtigen Kneipenmeile.“ Der Mann weiß, wovon er spricht, führt er doch seit fast zehn Jahren mit Birgit Mayer das Ohme Jupp in der Altstadt und mittlerweile auch das Paul’s in Oberkassel. Für sein inzwischen drittes Standbein hat er daher mit Fabio Fischer einen Betriebsleiter eingestellt, der dauerhaft Präsenz zeigen wird. Da die Öffnungszeiten bis 1 Uhr so großzügig bemessen sind, will er mit zwei kompletten Schichten arbeiten. „Noch ist mein Team nicht komplett. Ich werde wohl mindestens neun Servicekräfte brauchen“, so der Wirt.

Apropos Bein: Zeljko Marijanevic hat’s gerade mit dem Knie, „vom Fußball“, sagt der 46-Jährige, der es trotz seiner neuen Herausforderung geschäftlich nicht übertreiben will. „Ich kann nicht immer überall gleichzeitig sein, das bringt auch nichts. Ich sehe das ganz entspannt“, erzählt der Kroate, der seit 1992 in Deutschland lebt. „Der Pass ist aber kroatisch“, betont der Fußballfan, der während der Fußball-Weltmeisterschaft gerne auch mal in das rot-weiße Rauten-Trikot geschlüpft ist.

In der Butze wird Uerige und Pilsner Urquell gezapft, als Spezialität wird das Bützchen ausgeschenkt (13er Likör mit Espresso und Milchschaumhaube, lauwarm serviert). Neu ist bei ihm auch die große Terrasse, „alles von der Stadt genehmigt“. Ärger mit den Anwohnern versucht er zu vermeiden, indem er auf die Menschen zugeht und sie einbindet. „Es soll ja eine Kneipe für die Nachbarschaft werden. Ich denke, wir kommen gut aus.“

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