Schützenfest in Düsseldorf Mehr als nur ein Fest für die Schützen

Wenn in Derendorf die Schützen feiern, sind die Karnevalisten nicht weit. Diesmal war sogar das Prinzenpaar dabei.

 Im Zelt und drumherum feierten die Derendorfer ihr Brauchtum.

Im Zelt und drumherum feierten die Derendorfer ihr Brauchtum.

Foto: Anne Orthen (ort)

Pünktlich um 19.45 Uhr marschierten die Derendorfer Schützen am Freitag in das Festzelt am Vogelsanger Weg. Schlagartig verlagerte sich die Stimmung von der Kirmes in das Zelt. Das lag natürlich auch am darauf folgenden feierlichen Fassanstich, mit dem das Schützenfest offiziell begann. „Wir versuchen für diesen besonderen Moment immer jemand Bekanntes zu finden“, erklärte Schützenchef Dirk Schurse. In diesem Jahr durfte das Karnevalsprinzenpaar Martin Meyer und Sabine Ilbertz den Startschuss für das Schützenfest geben. Mit drei wuchtigen Hammerschlägen stach Ilbertz das Fass an und ließ es sich auch nicht nehmen, die ersten Biere selber zu zapfen. „Hier Dirk, mit viel Liebe“, erklärte sie lachend, als sie Schützenchef Dirk Schurse das frisch gezapfte Alt in die Hand drückte.

„Brauchtum verbindet. Egal, ob Karneval oder Schützenverein. Und es sind ja heute nicht nur Dirk und Sabine als Prinzenpaar. Es kommen viele Karnevalisten zu unserem Fest, genau so ist es andersrum auch. Wir sind als Schützen immer sehr aktiv bei den Karnevalsvereinen“, sagte Schurse. Unter den feiernden Gästen im Schützenzelt befanden sich unter anderem auch die Närrischen Marktfrauen. „Es ist schön, solche Synergien entstehen zu lassen und die Brauchtümer zu kombinieren“, erklärte Petra Bark, Präsidentin der Karnevalsgesellschaft. Dass dies bei den Marktfrauen besonders gut klappt, beweist der designierte Sellerieprinz Peter Kühn, der gleichzeitig Teil der Derendorfer Schützen ist.

Und damit Schützen wie Karnevalisten ein stimmungsvolles Wochenende im Zelt erleben, hatten die Derendorfer ein ordentliches Programm für alle drei Tage im Festzelt aufgefahren. „Wir bieten an allen Abenden Live-Musik auf der Bühne im Festzelt. Ich denke, das ist etwas Besonderes, vor allem bei freiem Eintritt“, sagte Dirk Schurse. Am ersten Abend spielte Vinnie Cooper, eine Coverband aus Koblenz, und ein Andreas-Gabalier-Double. Vor allem beim Double des österreichischen Superstars und seinen Liedern wie „Hulapalu“ und „I sing a Liad für di“ taute die Stimmung am Freitagabend auf. „Die Derendorfer sind eigentlich Tanzmuffel, musste ich feststellen“, gab Schurse schmunzelnd zu Protokoll. „Aber die Tanzfläche war voll, das hatten wir lange nicht mehr. Das Programm kam auch sehr gut an.“

Auch am Samstag ging es mit der Karnevalsband „Die Mennekrather“ schwungvoll weiter. Das abwechslungsreich zusammengestellte Programm ist das Ergebnis eines extra für diese Aufgabe gegründeten Komitees. „Wir sind mehr als 400 Mitglieder, da ist es schwer, jeden Geschmack zu treffen. Wir haben dafür aus Mitgliedern unterschiedlichen Alters eine Programm-Kommission eingerichtet. Sie kümmert sich um die Zusammenstellung“, erklärte Schurse. Auf ein großes Highlight durften sich die Gäste im Derendorfer Festzelt auch am Sonntagabend freuen. Da standen ab 21 Uhr „De Fetzer“ auf der Bühne.

Dass sich so viele Nicht-Schützen zu den Feierlichkeiten in Derendorf gesellten, freute den Schützenchef ganz besonders. „Das Brauchtum muss wieder enger zusammenrücken. Ob es jetzt die Karnevalisten, die Düsseldorfer Jonges oder wir als Schützen sind. Wir wollen doch alle das Gleiche und da ist es doch besser, sich gegenseitig zu unterstützten. Hier kommen so viele tolle und hilfsbereite Menschen zusammen. Die Entwicklung möchten wir aufrechterhalten.“

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