Derendorf Hochschule Düsseldorf wächst weiter
Derendorf · Grundstein für neues Seminarzentrum und 215 Studentenwohnungen gelegt. Private Spende von drei Millionen Euro ermöglichte Bau.
Seit Walter Pfeiffer, Projektleiter beim Studierendenwerk, am 22. März dieses Jahres die Baugenehmigung von der Stadt erhalten hat, geht es am Campus Derendorf mit Windeseile voran. Der Rohbau für ein Seminarzentrum ist fast fertiggestellt und soll im Sommer übergeben werden. Auf rund 2000 Quadratmetern werden vier Hörsäle mit 70 Plätzen bereitstehen sowie sechs Seminarräume mit bis zu 40 Plätzen. Dann sollen auch die ersten von 230 Wohnplätze für Studenten bezugsfertig sein. Für den Platz in einem Einzelappartement mit 23 Quadratmeter oder in einer Zweier-WG mit etwa 48 Quadratmeter zahlen sie dann inklusive Betriebskosten 300 Euro Miete.
"Was lange währt, wird endlich gut", so das Fazit von Pfeiffer bei der gestrigen etwas verspäteten Grundsteinlegung. Die ersten Pläne für den Bau des Campus auf dem ehemaligen Schlachthof-/Schlösser-Areal entstanden schon 2008. Damals gab es einen Architektenwettbewerb für den Bau eines Hochschulgebäudes, das für etwa 7000 Studenten konzipiert war. Seitdem sind die Studentenzahlen in die Höhe geschnellt, mittlerweile besuchen die Lehrveranstaltungen der Hochschule mehr als 10.000 junge Menschen.
Der Bau zog sich nicht nur durch Umplanungen in die Länge, sondern auch durch intensive Auseinandersetzungen mit der Verwaltung. Daran erinnerte auch Oberbürgermeister Thomas Geisel in seinem Grußwort. So gab es zunächst gesundheitsrechtliche Bedenken, den Studenten das Wohnen direkt an der Rather Straße zuzumuten. Sie konnten glücklicherweise ausgeräumt werden. "Sonst wäre nur die Hälfte der Wohnungen entstanden", erklärte Geisel. Er betonte, dass durch das Wachsen der Hochschule auf dem Campus in Düsseldorf eine echte Studentenstadt entstehe. "Sie leisten einen maßgeblichen Beitrag zu der Entwicklung einer jungen Stadt", sagt der Oberbürgermeister an die Adresse von Hochschul-Präsidentin Brigitte Grass.
Diese hob in ihrer Rede den Einsatz der Paul-Otto-Faßbender-Stiftung hervor, die den Bau mit einer Spende von drei Millionen Euro mit ermöglicht hat. "Ohne diese großzügige finanzielle Unterstützung wären wir nicht in der Lage gewesen, ein Seminarzentrum zu realisieren", sagte Grass. Paul-Otto-Faßbender, Stifter und Chef des Versicherungskonzerns Arag, erklärte: "Wir fanden die Idee überzeugend und wunderten uns, dass es dafür keine ausreichenden Mittel gab." Für das gesamte Bauprojekt fallen Investitionen in Höhe von 254 Millionen Euro an. Allein für den Bau des Seminarzentrums und der Wohnungen samt einer Tiefgarage mit 72 Stellplätzen sowie den Grundstückskauf investierte das Studierendenwerk als Bauherr 35 Millionen Euro. Beim Bau der Studentenwohnungen stammen 13 Millionen Euro aus Fördermitteln.
Geplant ist außerdem noch eine fünfzügige Kita. Eine große Einweihungsfeier für den gesamten Campus soll es im Sommer 2018 geben. Die Hochschul-Präsidentin sieht die Entwicklung des Campus damit aber noch nicht als abgeschlossen an. "Angesichts der rasanten digitalen Entwicklung und unseres gebündelten Know-hows in diesem Bereich, wäre es uns ein dringliches Anliegen, ein Zentrum für Digitalisierung Düsseldorf hier zu schaffen."