Derendorf Flüchtlinge zeigen Kunstwerke

Derendorf · Unter dem Motto "Lachender Teddy" wurden die Arbeiten ausgestellt.

 Gemalt wurden die Bilder von Ibraldo Aliraj, Ando Alushaj eröffnete die Ausstellung mit selbstkomponierter Violinen-Musik.

Gemalt wurden die Bilder von Ibraldo Aliraj, Ando Alushaj eröffnete die Ausstellung mit selbstkomponierter Violinen-Musik.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

"Wir wollen unsere Flüchtlingserfahrungen mit dem Herzen ausdrücken. Das geht mit der Kunst am besten", sagt Ando Alushaj (23). Mit Ibraldo Aliraj (26), seinem Mitbewohner im Flüchtlingsheim in der Roßstraße, hat er die Eindrücke der gemeinsamen Flucht aus Albanien musikalisch und malerisch umgesetzt. Innerhalb von zwei Monaten malte Aliraj neun Bilder. Alushaj komponierte zu jedem einzelnen ein Violinenstück. Die Kunstwerke sind nun im Flüchtlingsheim im Rahmen der Vernissage "Lachender Teddy" schließlich ausgestellt worden.

Bevor die Gemälde für die Besucher zu sehen waren, wurden sie zuerst in einer Videopräsentation auf eine große Leinwand projiziert. Dazu erklang die Geigenmusik Alushajs, die mit einer Mischung aus gehetzten und melancholischen Tönen die Stimmung der Gemälde unterstrich. "Die Bilder sollen die Sorgen, Ängste und Hoffnungen von Flüchtlingen zum Ausdruck bringen", sagte Aliraj.

Auf den Gemälden waren leere Gesichter zu sehen, Menschen die - nur mit dem Nötigsten ausgestattet - vorbei an Stacheldrahtzäunen, über weite Felder laufen. Männer, die sich mit fast nichts bekleidet, auf großen Schiffen und kleinen Holzbooten aneinanderdrängen, während weitere schon hilflos im offenen Meer treiben. Ein Bild zeigte ein Mädchen, das mit ängstlicher Miene einen Teddybären mit traurigem Gesicht umklammert. "Ein Teddy ist für viele ein Symbol für Geborgenheit und Nähe. All das wird einem bei der Flucht genommen. Das traurige Gesicht des Bären soll den Verlust dieser Sicherheit darstellen", erklärte Aliraj das Gemälde.

Die Möglichkeit, ihrer künstlerischen Kreativität freien Lauf zu lassen, bot ihnen der Leiter des Flüchtlingsheims und die Spenden der Düsseldorfer. "Wir hatten einen kleinen Raum, der leer stand, den haben wir dann in ein kleines Atelier umfunktioniert, und die Musikinstrumente stammen alle von Spendern", so Norman Hofmann.

Nach Beendigung der Ausstellung "Lachender Teddy" gehen die Gemälde in den Besitz der Johanniter über. Geplant ist dann mit den Kunstwerken in Düsseldorf auf Tour zu gehen.

(RP)
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