Derendorf Derendorfer Jonges stolz auf 60-jähriges Wirken

Derendorf · Der Heimatverein hat sich im ehrenamtlichen Einsatz für die Stadtteile Derendorf, Pempelfort und Golzheim als unverzichtbar erwiesen.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel (l.) gratulierte Jonges-Baas Martin Meyer bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen.

Oberbürgermeister Thomas Geisel (l.) gratulierte Jonges-Baas Martin Meyer bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Am 9. Mai 1956 wurden in der Gaststätte Beckers am Münsterplatz die Derendorfer Jonges gegründet. Mit 78 Mitgliedern nahm der Heimatverein unter seinem ersten Baas Ewald Conrad die Arbeit auf. Als Zweck des Vereins wurde die Pflege des heimatlichen Brauchtums, aber auch der Wille, die Gestaltung der Stadtteile Derendorf, Pempelfort und Golzheim mitzuprägen, oder die Betreuung älterer Mitbürger in die Statuten aufgenommen. 60 Jahre später können die Jonges mit Stolz festhalten: Auch heute noch haben die damals formulierten Ziele nicht an Bedeutung verloren.

Der Wiederaufbau der Jülicher Brücke und des S-Bahnhofs in Derendorf sowie die Wiederherstellung der Buscher Mühle zählten zu den Aufgaben, die sofort in Angriff genommen wurden. Die Buscher Mühle gilt bis heute als sichtbares Symbol für das erfolgreiche Wirken des Vereins, ebenso ist sie seine Heimstätte. "Das ist sicherlich schon etwas ganz Besonderes, was wir da geleistet haben", kommentiert der heutige Baas Martin Meyer den Einsatz für den Erhalt der alten Wassermühle. 1992 schlossen die Jonges unter Baas Andreas Dahmen zu einem symbolischen Preis einen Nutzungsvertrag für 25 Jahre mit der Stadt für die Buscher Mühle ab. Der wurde inzwischen vorzeitig bis 2031 verlängert. Und das aus gutem Grund, denn die Derendorfer Heimatfreunde haben sich immer vorbildlich um die Mühle, die im Zweiten Weltkrieg am 2. November 1944 durch eine Brandbombe stark beschädigt wurde, gekümmert. 1979 erfolgte auf Anregung der Jonges eine Renovierung des Wasserrades, Anfang der 90er Jahre nahm die Restaurierung Fahrt auf. Die viele Jahre vom Gartenamt als Geräteschuppen für die Parkpflege genutzte Mühle wurde für mehr als eine halbe Millionen Mark in eine "soziale und kulturelle Begegnungsstätte" umgebaut, erhielt Küchentrakt, Toiletten, Thekenbereich und Stromanschluss. Die Derendorfer Jonges veranstalten seitdem einmal im Monat einen Heimatabend in ihrem Domizil, laden in großem Rahmen zu Mühlenfest und Deutschem Mühlentag ein, überlassen die Buscher Mühle aber auch anderen Vereinen und Institutionen für eine "freiwillige", sprich für die Jonges kostendeckende Spende. Zuletzt wurde in die Technik investiert.

Doch Meyer, der vor vier Jahren die Nachfolge seines Vaters Charly antrat, kann noch andere "Meilensteine" in der Arbeit der Derendorfer Jonges benennen, die vielleicht weniger spektakuläre anmuten, aber nicht minder wichtig sind: die Durchführung der Senioren-Nachmittage seit 45 Jahren oder die Organisation der Martinszüge für 2000 Kinder. Nicht zuletzt hätten die Jonges oft bei wichtigen Bauprojekten in Derendorf, Pempelfort und Golzheim ein Wörtchen mitgeredet - wie etwa auch bei Erhaltung und Gestaltung des Golzheimer Friedhofs .

Knapp 300 Mitglieder zählt der Männer-Verein heute. Gestern Abend wurde das 60-jährige Bestehen im Barbarasaal gefeiert. Oberbürgermeister Thomas Geisel sprach ein Grußwort, es gab einen kleinen Showblock. Es war ein gemütlicher Abend, bescheiden, ganz so wie ein normaler Heimatabend der Jonges, der immer montags stattfindet. Auch der Gründungstag fiel auf einen Montag - warum also etwas ändern, was sich bewährt hat.

(RP)
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