Düsseldorf Baubeginn für "Clara und Robert"

Derendorf · Auf dem Gelände der alten Ulanenkaserne wird jetzt die Erde für den nächsten Neubaukomplex ausgehoben. Die nach dem Komponisten-Ehepaar Schumann benannten Gebäude an der Johannstraße bilden das Entree zum neuen Viertel.

 Die übriggebliebenen Außenwände des historischen Saarhauses werden künftig an der Rückseite vom Bürogebäude "Robert und Clara" umschlossen.

Die übriggebliebenen Außenwände des historischen Saarhauses werden künftig an der Rückseite vom Bürogebäude "Robert und Clara" umschlossen.

Foto: Andreas Bretz

Der Startschuss für "Clara und Robert" ist gefallen, die Aushubarbeiten für den neuen Bürokomplex an der Johann-/Ecke Ulmenstraße haben begonnen. Im Herbst kommenden Jahres soll das insgesamt 17 000 Quadratmeter Fläche umfassende Ensemble, das nach dem Musiker-Ehepaar Robert und Clara Schumann benannt wurde, fertig sein. Ins Auge springt derzeit aber vor allem das historische Saarhaus, beziehungsweise das, was von ihm übrig geblieben ist. Das Gebäude wird zwar nicht als Ganzes erhalten, soll aber doch zumindest in seiner Optik bewahrt bleiben.

Zunächst war eigentlich geplant, das Haus aus dem Komplex der alten Ulanenkaserne völlig abzureißen. So stand es auch im Bebauungsplan. Doch nach breiter Kritik an diesen Abrissplänen entschloss sich der Projektentwickler "Developer", der auch für den Kö-Bogen verantwortlich zeichnet, das Gebäude zumindest teilweise zu erhalten. Drei Fassadenteile sollen nun stehen bleiben und in den Neubau integriert werden. Die betroffenen Wände werden derzeit abgestützt, ähnlich wie die Fassade des ehemaligen Cölestinerinnen-Klosters an der Ratinger Straße, das Teil des neuen Andreas-Quartiers wird.

Mehr als diese drei Wände zu erhalten war offenbar nicht möglich: "Das Gebäude war komplett baufällig, die Decken zum Teil offen und die Fenster völlig undicht", berichtet Projektentwickler Volker Raatz von den "Developern". Nun sollen neue Fenster eingesetzt, die Fugen der Fassade in Teilen ausgebessert und die betreffenden drei Gebäudewände wieder hergerichtet werden. "Das wird dann am Ende aussehen wie die historischen Nachbargebäude ringsum", versichert Raatz. Die drei Wände als letztes "Überbleibsel" des historischen Saarhauses will man wie einen großen Erker in das neue Bürogebäude integrieren. Anstelle eines Daches bekommt das Saarhaus jedoch ein gläsernes Obergeschoss, das eine optische Verbindung zum neuen Bürogebäude dahinter darstellt, von dem das Saarhaus quasi umhüllt wird. "Robert und Clara" werden laut dem ausführendem Architektenbüro SOP zwei Winkelbauten sein, die miteinander verzahnt sind und zugleich Durchlässe freigeben für eine großzügige Vorfahrt.

Wer nach Fertigstellung einziehen wird, steht auch schon fest. Zumindest bei "Robert": Dort will sich auf 7400 Quadratmetern das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Warth & Klein Grant Thornton mit 350 Mitarbeitern niederlassen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die 1958 in Düsseldorf gegründet wurde, wird in dem Gebäude rund die Hälfte seiner Belegschaft unterbringen. Diese ist bislang auf mehrere Standorte im Düsseldorfer Norden verteilt und soll nun an einem Standort konzentriert werden. Wer die 9400 Quadratmeter von "Clara" besetzen wird, wird dagegen noch nicht bekannt gegeben.

Dort soll es nach dem Willen der Entwickler im Erdgeschoss jedenfalls einen gastronomischen Betrieb, eventuell eine Bar, geben. Insgesamt könnte "Clara" auch kleinteiliger vermietet werden als "Robert". Beide Gebäude werden siebengeschossig sein. In ein paar Wochen soll bereits Richtfest gefeiert werden. Anfang März wird das Bauprojekt bei einer Begehung öffentlich vorgestellt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort