Heerdt Der Kampf gegen den Müll

Heerdt · Bereits zum 22. Mal feierte das Ökotop in Heerdt am vergangenen Wochenende den "Tag der Erde". Mit vielen Aktionen und Infoständen wurden die fast 400 Besucher auf die Verschmutzung der Umwelt aufmerksam gemacht.

Kaum hatten die Besucher des Ökotops in Heerdt das "Herzlich Willkommen"-Banner hinter sich gelassen, wurden sie schon mit erschreckenden Bildern konfrontiert. An einer Leine hingen zahlreiche Bilder, die die Verschmutzung der Umwelt verdeutlichten: Ein Reh, das sich in einer Plastiktüte verfangen hat, ein toter Vogel, der versehentlich zu viel Müll gegessen hatte, und sogar erschreckend große Berge von Abfall hoch oben auf dem Mount Everest.

Mit dieser und vielen weiteren Aktionen wollten die Mitglieder des Vereins "Ökotop Heerdt" für das Thema "Vermüllung der Umwelt" sensibilisieren. Anlass der Veranstaltung war der jährlich stattfindende "Tag der Erde". "Uns ist es wichtig, zu zeigen, dass das Müllproblem wirklich jeden betrifft", betont der 1. Vorsitzende des Vereins Jürgen Wallney. "Man muss sich nur anschauen, wie viel Dreck an einer Autobahnabfahrt zu finden ist." Der "Tag der Erde" sei eine ideale Gelegenheit, um das Umweltbewusstsein der Bürger zu stärken und auch die Arbeit im Ökotop ein bisschen bekannter zu machen. In den vergangenen Jahren sei der "Tag der Erde" ein voller Erfolg gewesen; damals informierte das Ökotop über Atomkraftwerke, Energiesparen und ökologisches Gärtnern.

Spaß kam nicht zu kurz

Auch dieses Mal haben sich die rund 150 Vereinsmitglieder eine Menge einfallen lassen, um die Besucher zum Nachdenken anzuregen. Eine der Ideen steht unübersehbar mitten auf der Wiese: ein riesiger Müllberg aus alten Autoreifen, Stromkabeln, kaputten Regenschirmen und anderem Müll. "Wir haben aus allen Gärten den Abfall gesammelt und gestapelt, der Müll soll zum Nachdenken anregen", erklärt Margret Pint das Projekt. Es sei schon erstaunlich, wie groß der Haufen geworden ist. "Aber an Plastikverpackungen kommt man heute leider kaum noch vorbei", sagt sie verärgert.

Damit der Spaß am "Tag der Erde" nicht zu kurz kommt, gab es noch viele andere Aktivitäten: eine Singgruppe, ausreichend Verpflegung und ein Stand, an dem auf großen Stoffstücken die Erde gemalt werden konnte. Für die Kinder boten die Veranstalter eine Reihe von Möglichkeiten, die Natur spielerisch zu entdecken. Die NAJU, die Jugendabteilung des Naturschutzbundes, war mit ihrem "Jugendumweltmobil" gekommen. Dort konnten sich die Kinder kleine Tiere und Pflanzen unter dem Mikroskop anschauen. Die fünfjährige Viviana hatte sich für einen Baumpilz und eine Libellenlarve entschieden. "Das hat viel Spaß gemacht, aber die Sachen waren schwer zu erkennen", erzählt sie von ihren Erfahrungen mit dem Mikroskop. Viviana ist mit ihren Eltern gekommen, die von den Aktionen begeistert sind. "Wir leben in unserer Familie sehr umweltbewusst, haben einen eigenen Garten und pflanzen Gemüse und Beeren", sagt Vater Mario Portera, der das Ökotop schon zum zweiten Mal am "Tag der Erde" besucht. Ihm sei besonders wichtig, dass die Kinder lernen, wie man die Natur richtig behandelt.

(RP)
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