Carlstadt Der ganze Charme der Carlstadt

Carlstadt · Michael Driesch hat den Fotowettbewerb des Hohe-Straße-Fests gewonnen. Sein Motiv: das Reformhaus am Carlplatz. Siegerehrung ist Sonntag um 16 Uhr auf dem Fest. Und das lockt den ganzen Tag über mit einem prallen Programm.

 Michael Driesch hat den Fotowettbewerb des Hohe-Straße-Festes gewonnen. Am Sonntag wird sein Siegerfoto dort ausgestellt. Es zeigt das Reformhaus am Carlsplatz, das noch genauso aussieht wie vor Jahrzehnten.

Michael Driesch hat den Fotowettbewerb des Hohe-Straße-Festes gewonnen. Am Sonntag wird sein Siegerfoto dort ausgestellt. Es zeigt das Reformhaus am Carlsplatz, das noch genauso aussieht wie vor Jahrzehnten.

Foto: Andreas Bretz

Der Laden wirkt, als sei die Zeit stehen geblieben: Wer das Reformhaus am Carlsplatz, an der an der Ecke Benrather/Bilker Straße, betritt, wähnt sich um Jahrzehnte zurückversetzt. Das Interieur ist noch wie ehedem, kaum etwas rund um die hölzerne Ladentheke wurde verändert.

Den Charme dieses besonderen Reformhauses hat der Carlstädter Michael Driesch in einem Foto eingefangen — und mit diesem Bild den ersten Preis beim Fotowettbewerb zum diesjährigen Hohe-Straße-Fest gewonnen. Den Wettbewerb hatten die Organisatoren aus Anlass des Stadtjubiläums ausgeschrieben, das Motto lautete "Die Düsseldorfer Carlstadt aus meiner Sicht, gestern und heute". 125 Beiträge wurden eingereicht, eine Auswahl von 31 der Wettbewerbsfotos wird auf dem Straßenfest ausgestellt, danach sind die Bilder in der Kreissparkasse an der Kasernenstraße zu sehen. Siegerehrung ist um 16 Uhr.

Das Fest am Sonntag lädt darüber hinaus noch zu einer anderen Kunstaktion: Zugunsten der Obdachlosen-Initiative Fifty-Fifty werden in einer Auktion im Zelt um 12 Uhr wieder Kunstwerke versteigert. Diesmal kommen 40 Werke unter den Hammer, darunter Arbeiten von Richter, Gursky und Lüpertz.

Die Bilder wurden bis auf zwei der Initiative geschenkt, der Erlös kommt der Arbeit von Fifty-Fifty zugute. Das elfte Hohe-Straße-Fest steht unter dem Motto "Kunst, Kultur und Lebensart". Und dafür wird von 11 bis 19 Uhr so Einiges aufgefahren. 57 Einzelhändler, Gastronomen und Künstler machen mit, eininge mehr als in den Vorjahren. Sie öffnen ihre Ladenlokale und Ateliers oder sind in den 36 Pagodenzelten vertreten, die auf der Straße aufgebaut sind.

Ein pralles Programm läuft den ganzen Tag über bewusst auf der Straße und nicht auf einer Bühne ab, denn die Organisatoren wünschen sich, dass die Besucher die Straße erwandern und nicht an einem Ort stehen bleiben. Das Musikprogramm erstreckt sich von Swing und Jazz über französische Chansons bis zu Percussion. Gleich zweimal präsentiert der Düsseldorfer Musiker Johannes Leis zum 200. Todestags des Bayreuther Meisters sein Programm "Wagner Electric", einer sehr speziellen Annäherung an den Opern-Titanen. Das Duo Jasner und Wilbert präsentiert ein musikalisch-aphoristisches Programm. Und das Duo "H2eau" macht auf experimentelle Weise Musik, nämlich unter Wasser.

Die Drachenreiter auf Stelzen sind auch wieder unterwegs, es gibt eine Modenschau, eine Tombola, und die Kinder brauchen sich auch nicht zu langweilen, denn sie können sich unter anderem im Kids-Kochstudio im Kinderzelt erproben oder an einer Schnitzeljagd teilnehmen. Das Heinrich-Heine-Institut, das derzeit geschlossen ist, lädt ebenfalls ins Zelt zu Aktionen ein. Die Palette reicht von Mitmachaktionen über Bastelangebote bis zu Infos über das Institut selbst.

Auch kulinarisch wird beim Fest so ziemlich alles aufgefahren: Herzhaft bis süß, deutsch bis international, gutbürgerlich bis gehobene Küche ist alles dabei.

Die Hohe Straße wird schon morgen abend für das große Fest am Sonntag gesperrt, die Anwohner wurden informiert. Im Schaufenster von "Cave Portuguesa" kann man übrigens noch einmal den Tausendfüßler anschauen beziehungsweise ein Stück davon. Dirk Schaper hat dieses in kleinem Maßstab nachgebaut und von Dritten mit winzigen Figürchen bestücken lassen. Das Tausendfüßler-Diorama wird ebenfalls zugunsten von Fifty-Fifty versteigert.

(RP)
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