Oberkassel Das süße Leben auf der Straße

Oberkassel · Mit den den ersten Sonnenstrahlen zieht es die Menschen ins Freie. Überall in Oberkassel sitzen sie vor den Türen der Cafés und Kneipen – sogar bei weniger gutem Wetter. Die Gastronomie freut sich darüber.

 Sonnentage im März auf dem Barbarossaplatz: Die Gäste der "Salumeria Saitta" (vorne) und der "Piazza Saitta" (hinten) genießen die erste Frühlingssonne und die italienische Lebensart.

Sonnentage im März auf dem Barbarossaplatz: Die Gäste der "Salumeria Saitta" (vorne) und der "Piazza Saitta" (hinten) genießen die erste Frühlingssonne und die italienische Lebensart.

Foto: Thomas Busskamp

Die Terrassensaison hat begonnen. Mit ihr steigt die Ausgehlaune vieler Düsseldorfer. Tische und Stühle vieler Cafés und Kneipen werden dieser Tage frühlingsfein gemacht, die Speisekarten umgestellt – in Oberkassel ist man besonders flink dabei. Denn egal ob am Luegplatz, Barbarossa- oder Belsenplatz überall sitzen die Menschen mit den ersten Sonnenstrahlen vor der Tür.

 Die Plätze vor dem "Muggel" sind begehrt. Die Menschen drängeln sich zwischen parkenden Autos und auf dem Gehweg um einen Platz an der Sonne.

Die Plätze vor dem "Muggel" sind begehrt. Die Menschen drängeln sich zwischen parkenden Autos und auf dem Gehweg um einen Platz an der Sonne.

Foto: Bußkamp, Thomas

In so manch einer Kneipe hat man damit auch den kompletten Winter über nie aufgehört, wie beispielsweise im Muggel an der Dominikaner Straße. Denn dort gibt es draußen festinstallierte Heizstrahler im Eingangsbereich, so dass das ganze Jahr über vor der großen Fensterfont gesessen werden kann. Decken und extra heiße Getränke für die Winterpausen gibt es aber natürlich auch. "Das ist das Tolle bei uns, so kann man das gesamte Jahr über draußen sitzen", erklärt Restaurantleiter Helmut Fülberth. Aber auch die restlichen Plätze, zum Teil sogar zwischen den geparkten Autos, sind im Sommer rar. "Hier vor der Tür geht's manchmal zu wie auf der Ratinger Straße. Oberkassel ist einfach angesagt", meint der Restaurantleiter.

Mit der Sonne "wandern"

Ein paar Meter weiter, bietet Giuseppe Saitta auf dem Barbarossaplatz rund 80 Plätze zum Genießen, Sehen und Gesehen werden an. Auch der Gastronom beobachtet, dass die Möglichkeit draußen zu sitzen immer wichtiger wird. "Bei gutem Wetter ist es hier wie an einem Urlaubstag", sagt er. Seine Gäste sehen das wohl ähnlich – denn menschenleer ist der Platz nie. Selbst wenn der Markt aufgebaut ist, sitzen die Menschen drum herum. Bis 24 Uhr kann das "mediterrane Flair" dort genossen werden.

Schlendert man die Luegallee weiter in Richtung Luegplatz, sieht man überall Tische vor der Tür, sei es bei Puppe, Tiggelkamp im Café de France, bei Starbucks, im Eiscafe Dolceria im Carissima oder bei Kamps.

In der "Zille" kann man seit gut zwei Wochen wieder draußen sitzen. "Wir haben hier morgens und abends die Sonne, dann ist es auf der Terrasse immer voll", sagt der singende italienische Kellner Pasquale Siciliani erfreut und verrät auch den Grund seiner guten Laune. "Die Menschen geben nach ihrer kurzen Mittagspause auf einem Sonnenplatz viel eher Trinkgeld als im Winter."

Ähnlich ist die Situation gegenüber im Prinzinger. "Solange die Sonne da ist, sind die Plätze belegt", sagt Kellnerin Halida Zecovic. Sie meint, eine Kneipe, die keine Möglichkeit besitze, im Sommer Getränke draußen anbieten zu können, habe es schwer in Oberkassel. "Die Menschen hier wollen draußen sitzen und einfach schauen und genießen. Man kann beobachten, wie sie mit der Sonne die Plätze wechseln und um das Gebäude wandern." Momentan gibt es draußen vor der Tür des Prinzingers sechs Tische, doch das soll sich ändern. "Wir planen noch viele mehr", verrät die junge Kellnerin.

Am anderen Ende der Luegallee, am Belsenplatz, sitzen die Menschen im Oberkasseler Bahnhof mit bestem Blick über den Platz – falls sie nicht den lauschigen Biergarten hinter dem Gebäude vorziehen. Und in diesem Jahr dürfen sich auch die Gäste der Dorfstube auf Plätze an der frischen Luft freuen.

(RP)
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