Stadtmitte Das Bahnhofsviertel voranbringen

Stadtmitte · Die Immobilien- und Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße hat einen neuen Vorstand gewählt. Mit einem Fünf-Millionen-Euro-Konzept sowie mehreren Aktionen soll das Quartier aufgewertet werden. Die Bahn beteiligt sich nicht.

 Der neue Vorstand der Immobilien- und -Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße (v.l.): Ruprecht Vondran, Hans-Günther Oepen, Michael Staubet und Daniel Klages.

Der neue Vorstand der Immobilien- und -Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße (v.l.): Ruprecht Vondran, Hans-Günther Oepen, Michael Staubet und Daniel Klages.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es soll endlich vorangehen mit der Aufwertung des Bahnhofsviertels – allerdings ohne die Deutsche Bahn und den Bahnhofsvorplatz, der der Bahn gehört. Fünf Millionen Euro will die Stadt in die Umgestaltung des Viertels zwischen Konrad-Adenauer-Platz (Bahnhofsvorplatz) und Graf-Adolf-Straße, bis hin zum Worringer Platz sowie Immermannhof und Friedrich-Ebert-Straße investieren. Das berichtet Hans-Günther Oepen, der bei der jüngsten Sitzung der Immobilien-und Standortgemeinschaft Graf-Adolf-Straße (ISG) zu deren neuem Vorsitzenden gewählt worden ist. Das Erneuerungsprogramm, das unter dem Stichwort "Ekiso" (Entwicklungskonzept Innenstadt Südost) läuft, soll in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden und unter anderem mit Baumpflanzungen und neuen Bänken städtebauliche Akzente setzen. Drei Landschaftsplaner sind laut Oepen derzeit dabei, Konzepte zur Aufwertung des Viertels zu entwickeln. Gegen Ende des Jahres werde feststehen, wer den Zuschlag erhält und welches Konzept realisiert wird. Entscheiden wird eine Jury, der die ISG zwar nicht angehört. "Aber wir sitzen mit am Tisch und werden gehört."

Wie Oepen erläutert, sei es eigentlich "widersinnig", dass bei der Neugestaltung des Viertels ausgerechnet der Hauptplatz, der Konrad-Adenauer-Platz, außen vor bleibe. "Das sollte eigentlich in einem Guss stattfinden. Aber die Mühlen bei der Bahn mahlen sehr langsam und die Stadt wollte nun nicht länger warten."

Ohnehin sei, so Oepen, die Investitionssumme von fünf Millionen auch nur "ein Tropfen auf den heißen Stein" und könne allenfalls "ein Anfang" sein. "Wir wollen aber mit der Stadt im Konsens bleiben. Und wenn der Kö-Bogen erst mal erledigt ist, geht es hier vielleicht auch weiter."

Die ISG, die die erste Immobilien- und Standortgemeinschaft Deutschlands ist, hat beim jüngsten Treffen nicht nur einen neuen Vorstand gewählt, sondern auch beschlossen, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. So wurden verschiedene Arbeitskreise gegründet, unter anderem haben sich zehn Hoteliers des Bahnhofsviertels, zu denen auch Oepen gehört, zusammengeschlossen. Um die Sicherheit ihrer Gäste vor allem während der Messezeiten zu gewährleisten und gegen organisierte Banden vorzugehen, werden sie künftig mit einer Sicherheitsfirma kooperieren. Des Weiteren wollen die Hoteliers in der Vorweihnachtszeit gemeinsame Aktionen starten und etwa einheitlich geschmückte Tannenbäume auf der Graf-Adolf-Straße aufstellen. Noch in diesem Sommer bereits sollen in Kooperation mit der Bezirksvertretung 3 und der Initiative "Pro Düsseldorf" mindestens 30 Blumenkübel auf der Straße aufgestellt werden. Ferner ist laut Oepen geplant, einen Arbeitskreis "Kunst und Kultur" ins Leben zu rufen. Oepen: "Hier sind etliche Institute und Verbände beheimatet und übernachten viele Künstler, wenn sie in Düsseldorf auftreten." Der Bogen spanne sich vom Savoy-Theater über die Deutsch-Japanische Gesellschaft und das Konfuzius-Institut bis hin zur Galerie Kunstraum. Oepen: "Ziel des neuen Arbeitskreises wird es sein, einem breiteren Publikum die Graf-Adolf-Straße als Ort von Kunst und Kultur näher zu bringen."

Seit Ende vergangenen Jahres verfügt die ISG auch über eine eigene Website, die in den kommenden Monaten nun mit Inhalten gefüllt werden soll. Oepen: "Wir stehen mit der Stadt und der IHK in einem positiven Dialog und werden so eine Menge voranbringen."

(RP/ila)
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