Kommen und Gehen Neue Inhaberin in der Schmuckgalerie Orfevre

Düsseldorf · Lisa Scherebnenko (30) übernimmt die Geschäfte von Peter Hassenpflug. Der 88-Jährige hatte „Orfevre“ vor 50 Jahren gegründet und über die Grenzen Düsseldorfs hinaus bekannt gemacht

 Peter Hassenpflug schenkt seiner Nachfolgerin Lisa Scherebnenko einen silbernen Staffelstab als Symbol für die Geschäftsübergabe.

Peter Hassenpflug schenkt seiner Nachfolgerin Lisa Scherebnenko einen silbernen Staffelstab als Symbol für die Geschäftsübergabe.

Foto: Holger Lodahl

Es sind große Fußstapfen, in die Lisa Scherebnenko tritt. Denn die Schmuckgalerie Orfèvre („Goldschmied“) wurde bereits im Jahr 1969 eröffnet und seitdem von Peter Hassenpflug geführt. Der jetzt 88-Jährige hat das Geschäft in Düsseldorf, in Deutschland und auch im Ausland mit einem Konzept bekannt gemacht, das damals einmalig war in der Goldschmiede- und Schmuckbranche: Er stellte den selbst produzierten Schmuck nämlich ebenso wie jenen von anderen Goldschmieden aus dem In- und Ausland aus. „Mit einer ähnlichen Idee spielte ich schon, als ich noch an der Fachhochschule studierte“, sagt die 30 Jahre alte Schmuckdesignerin, die auch Ausbildungen zur Goldschmiedin und Edelsteinfasserin absolvierte. Aber ihre erste Selbstständigkeit wollte sie doch etwas bescheidener beginnen, mit einem kleinen Atelier in Bilk. Dann aber kam per Umweg das Angebot, die Schmuckgalerie Orfèvre zu übernehmen – durch Zufall, wie so oft im Leben.

Es war wohl Mitte 2019, als Peter Hassenpflug bei der befreundeten Schmuckhändlerin Gabriela Uphaus vorbeischaute. Im Gespräch erwähnte er, dass er schon einige Jahre einen Nachfolger suchte. Uphaus dachte an Lisa Scherebnenko und brachte die beiden doch sehr unterschiedlichen Schmuckfachleute zusammen. „Es passte aber zwischen uns sofort – fachlich wie menschlich“, sagt Peter Hassenpflug gut gelaunt. Besonders, dass seine Nachfolgerin fast 60 Jahre jünger ist als er, findet er gut. „Ich hoffe, sie macht die Arbeit ebenso lange wie ich.“

Auch Lisa Scherebnenko fühlte sich schnell wohl mit dem Gedanken, die Galerie weiterzuführen. Anfang dieses Jahres wurde der geänderte Mietvertrag unterschrieben und sie machte sich flugs an die Arbeit, dem Ladenlokal am Rande der Carlstadt einen modernen Stil zu geben.

Die roten Wände überstrich sie mit weißer Farbe, einige ältere Einbauvitrinen ersetzte sie durch gläserne Ausstellungsmöglichkeiten und sie ließ eine Zwischendecke entfernen, sodass die Räume nun höher sind. Hassenpflug gefällt es: „Es ist doch gut, dass Lisa es sich hier schön macht“, sagt er. Sein Rat und seine Meinung sind wichtig für die Schmuckdesignerin, denn Hassenpflug wird dem Geschäft Orfèvre noch einige Zeit erhalten bleiben. Wenigstens samstags wird er da sein, um seine Nachfolgerin zu unterstützen und mit Kunden zu sprechen.

Nach der Renovierung öffnet Lisa Scherebnenko das Geschäft ab Ende September. Ein erstes Geschenk zum Geschäftsstart hat sie schon bekommen. Peter Hassenpflug stellte für sie aus Silber und Gold einen Stab her, den er seiner Nachfolgerin ähnlich wie einem Staffellauf mit besten Glückwünschen übergab. „Am Anfang hat mir die neue Aufgabe schon etwas Angst eingeflößt“, sagt Scherebnenko. Mit der Unterstützung von ihrem Vorgänger Hassenpflug blickt sie aber mutig in die Zukunft.

Schmuckgalerie Orfèvre, Bastion straße 35, di.-fr., 11-18 Uhr; sa. 11-15 Uhr, Tel. 325328 u. 0151 68470731

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