Carlstadt Hochhaus in der Grube im Carlsquartier

Carlstadt · Nach Monaten des Stillstands soll es an der Kasernenstraße in absehbarer Zeit weitergehen. Die Unternehmen Immofinanz und Hines stehen mit zwei Neubau-Vorhaben in den Startlöchern.

 In dieser Baugrube soll das Carlsquartier entstehen. Das Gebäude soll abgerissen und ein weiteres Bürogebäude errichtet werden.

In dieser Baugrube soll das Carlsquartier entstehen. Das Gebäude soll abgerissen und ein weiteres Bürogebäude errichtet werden.

Foto: Endermann

Die Baugrube an der Bastionstraße, Ecke Kasernenstraße liegt in der Morgensonne, es ist ruhig: Kein Baulärm ist zu hören, kein Bagger, keine lauten Bauarbeiter-Stimmen. Lediglich ein paar Autos fahren über die Kreuzung. Die Mitarbeiterin eines gegenüberliegenden Ladenlokals wundert sich: Sie arbeite nun schon seit einigen Monaten dort, in dieser Zeit habe sich die Baustelle nicht verändert.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Firma Reducta das ehemalige Verdi-Haus abgerissen und die Baugrube fertiggestellt. Seitdem ist nichts passiert. Eigentlich soll hier das "Carlsquartier" entstehen, das die österreichische Immofinanz realisiert.

An gleicher Stelle fällt auch ein in die Jahre gekommenes, mehrstöckiges Gebäude ins Auge. Verloren steht es dort, von den Bauzäunen der Grube umgeben und mit Graffiti besprüht. Auf der Giebelwand erinnert eine Beschriftung an vergangene Zeiten: Die Werbung des Gisbert-Hennessen-Verlags für die Fachzeitschriften "Textil-Mitteilungen" und "Der Herr", die im Jahr 1980 eingestellt wurde, war lange Zeit durch das Verdi-Haus verdeckt. Erst durch dessen Abriss wurde sie wieder sichtbar. Auch dieses Haus soll verschwinden. Der Immobilieninvestor Hines will hier ein Bürogebäude errichten, doch es fehlt die Abrissgenehmigung.

In beide Projekte kommt nun Fahrt. Das "Carlsquartier" soll in die Höhe schießen, parallel dazu das alte Gebäude dem Erdboden gleich gemacht werden. Im Frühjahr 2015 war noch von einer Fertigstellung des "Carlsquartiers" bis Ende 2016 die Rede gewesen, doch Abstimmungen mit Nachbarn hätten zu der Verzögerung geführt, heißt es seitens Immofinanz. Ein Sprecher der Stadt Düsseldorf bestätigt: Die Baugenehmigung sei bereits im September 2014 beantragt worden, doch erst vor drei Monaten erteilte die Stadt die finale Baugenehmigung. Bis dahin hätten nicht alle Zustimmungen vorgelegen, der Bauantrag sei somit nicht vollständig gewesen.

Spätestens Anfang September soll nun mit dem Bau begonnen werden, so Immofinanz-Sprecherin Bettina Schragl. Man befinde sich derzeit in Endverhandlungen mit dem Generalunternehmer. 2018 könnten dann die ersten Mieter einziehen. Ein großer Mietvertrag mit einem internationalen Finanzkonzern sei bereits unterschrieben. Wer das ist, wird noch nicht verraten. Und auch sonst sei die Nachfrage hoch. Über 4000 Quadratmeter Bürofläche entstehen in dem Neubau. Die Mieteinheiten sind zwischen 190 und 550 Quadratmeter groß, hinzu kommen Terrassen, ein großzügiges Foyer und Empfangsräume. Unterirdisch ist eine Tiefgarage mit 56 Stellplätzen geplant. Auch Einzelhandelslokale könnten entstehen.

Und auch die Hines Immobilien GmbH ist zuversichtlich, dass die Stadt den Abrissantrag für das leerstehende Gebäude kurzfristig bewilligt. Dann könnte sofort mit dem Abriss begonnen werden.

Das Hines-Vorhaben soll Ende 2018, Anfang 2019 fertiggestellt werden. Hines-Niederlassungsleiter in Düsseldorf, Benjamin Biehl blickt in die Zukunft der Kasernenstraße: "Wenn im Carlsquartier dann die ersten Mieter einziehen, bringen wir nebenan voraussichtlich gerade die Fassade an."

(tak)
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