Carlstadt Galerie Pfab zeigt Werke von Helmut Schweizer

Carlstadt · Der Düsseldorfer Künstler kombiniert Fotos von Atomkatastrophen mit Arbeiten von Max Ernst.

Unter dem Titel "Melancolia" zeigt der Düsseldorfer Künstler Helmut Schweizer ab Freitag, 10. Januar, neue und ältere Werke in der Galerie Rupert Pfab.

Der Konzept- und Aktionskünstler befasst sich intensiv mit der atomaren Bedrohung und dem Umgang mit ihr in der Gesellschaft. Viele als Fortschritte geltende technische Erfindungen entlarvt er dabei als Katastrophe. In seinen aktuellen Papierarbeiten verschmelzen Pressebilder der Atomkatastrophen in Hiroshima, Nagasaki und Fukushima mit Werken der Surrealisten Max Ernst, Marcel Duchamp und anderen.

Die Ausstellung "Melancolia" in der Galerie Rupert Pfab knüpft an die Raum-Installation "Atemwende" an, die Schweizer 2010 in der Ausstellung "Laboratorium" in Wolfsburg gezeigt hat. Er präsentiert auch "Berg & Wolke", eine seiner frühesten Arbeiten aus den 1960er-Jahren. Dieses Exponat wird im ersten Ausstellungsraum der Galerie ein Präludium für die Hauptinstallation bilden. Sie besteht aus einem mit Schwarzlicht beleuchteten Raum mit von Uranin strahlenden Vitrinen. Diese Raumgestaltung soll eine bedrückende und zugleich betörende Stimmung auf den Betrachter ausüben. Beide Räume thematisieren die Nuklearkatastrophe von Fukushima als tragisches Resultat aus der Entdeckung der Atomenergie zu Ende des 19. Jahrhunderts.

Helmut Schweizer studierte von 1967 bis 1973 Malerei, Philosophie und Kunstgeschichte in Karlsruhe. Inspiriert von den Aktionen Joseph Beuys' war Helmut Schweizer damals auf der Suche nach Grenzüberschreitungen in der Kunst. Für diese Entwicklung nutzt er bis heute unterschiedliche Medien und Materialien. Meist entwirft er komplexe Rauminstallationen mit einem Laboratorium als zentrales Motiv. Oft kombiniert er großes Mobiliar und fragile Glaskörper mit seinen Arbeiten der 1970er-Jahre. Damals setzte er Pflanzen chemischen Prozessen aus und fotografierte die sich verändernden Gewächse. Kombiniert werden diese Arbeiten mit komplexen Bild- und Textcollagen, die sich wiederum auf bedeutende Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts beziehen. Schweizer zitiert auch Künstler wie Albrecht Dürer, Gian Lorenzo Bernini, Caspar David Friedrich, Hieronymus Bosch oder Giorgio de Chirico.

Helmut Schweizers Ausstellung "Melancolia" wird am Freitag, 10. Januar, um 19 Uhr eröffnet. Der Künstler ist anwesend. Anschließend ist die Schau bis zum 15. Februar geöffnet. Anlässlich des "Düsseldorf Photo Weekends" gibt es am 1. Februar ein Künstlergespräch zwischen Helmut Schweizer und Dedo von Kerrsenbrock-Grosigk vom Museum Kunstpalast.

Galerie Rupert Pfab, Poststraße 3

(lod)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort