Carlstadt "Farbfieber" verschönert Spielplatzmauer

Carlstadt · Das Engagement des Vereins für die Neugestaltung am Schwanenmarkt ist nicht unumstritten.

 Einfassungsmauer und Trafohäuschen auf dem Spielplatz am Schwanenmarkt sollen farblich gestaltet werden.

Einfassungsmauer und Trafohäuschen auf dem Spielplatz am Schwanenmarkt sollen farblich gestaltet werden.

Foto: Marc Ingel

Seit gut 30 Jahren gibt es den Kinderspielplatz auf dem Schwanenmarkt, dem man sein Alter zuletzt deutlich ansah. Das ist seit dem Frühjahr anders, die Stadt hat ihn im Zuge des Masterplans Kinderspielplätze für knapp 220.000 Euro grundsaniert, neue Spielgeräte angeschafft sowie die durchgehende Mauer durchbrochen und so für neue Sichtachsen gesorgt. Auch die Kinder der Maxschule und der Kita "Pünktchen und Anton" durften ihre Wünsche äußern. Der Spielplatz ist ein echtes Schmuckstück geworden.

Nur eines stört noch: Die erhalten gebliebene Einfassungsmauer ist nach wie vor mit Graffiti beschmiert und optisch ein Schandfleck. In der Sitzung der Bezirksvertretung 1 hat das Gartenamt jetzt eine Beschlussvorlage zur farblichen Gestaltung vorgelegt, die am Ende zwar einstimmig angenommen wurde, zuvor jedoch für einige Diskussionen gesorgt hatte. Rund 3100 Euro soll die Verschönerungsaktion der insgesamt 50 Meter langen und 1,80 Meter hohen Mauer kosten, wie Thomas Hechtle-Wacker vom Gartenamt erklärt. 1700 Euro soll dabei allein an den Verein Farbfieber als Honorar fließen, der sich etwa bei der künstlerischen Gestaltung von Häuserwänden in Düsseldorf einen Namen erworben hat. Die Neugestaltung der Spielplatzmauer soll wieder gemeinsam mit den Kindern der Maxschule und der Kita durchgeführt werden. Abschließend soll die Mauer von der Awista mit Graffitischutz versiegelt werden. Das Budget im Masterplan Kinderspielplätze sei erschöpft, so Hechtle-Wacker, daher müsse die Bezirksvertretung die Freistellung der zusätzlichen Mittel bewilligen.

Gab es von Seiten der Politik prinzipiell an dem Konzept nichts auszusetzen, fand der ein oder andere die vierstellige Summe als Honorar für Farbfieber bei womöglich nur einem Tag Arbeit doch ein wenig hoch. Andere Angebote seien nicht eingeholt worden, räumte Hechtle-Wacker ein, "weil es auf diesem Gebiet auch nicht so viele Anbieter gibt, die eine derartige Arbeit professionell durchführen und begleiten können". Ungeachtet dessen hält er das Honorar "durchaus für angemessen". Das empfindet Annette Klinke von den Grünen ganz genauso, dennoch würde sie es begrüßen, wenn in Zukunft bei ähnlichen Projekten auch andere Künstler berücksichtigt werden.

Womöglich wird es für die Stadt auch sehr viel billiger. Denn direkt an die Einfassungsmauer schließt sich ein Trafohäuschen der Stadtwerke an, das ebenfalls beschmiert ist. Ute Dröge (SPD) regte daher an, auf die Stadtwerke zuzugehen, um sie eventuell als Sponsor für die Aktion zu gewinnen und das Trafohäuschen in die Aktion einzubinden. Das stieß auf allgemeine Zustimmung.

(RP)
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