Benrath Bus der Linie 788 brannte aus

Benrath · Nichts ging mehr gestern Morgen im Öffentlichen Nahverkehr in Benrath. Der Knotenpunkt Heubesstraße war während der Löscharbeiten zunächst komplett gesperrt. Die Fahrgäste konnten sich alle unverletzt retten.

Michael Hamann, Betriebsleiter bei den Bahnen der Stadt Monheim (BSM), ist froh, dass gestern früh ein "alter Hase" hinter dem Lenkrad der Linie 788 saß: "Großes Lob an unseren Mitarbeiter. Er hat ganz besonnen reagiert." Das musste er auch, saßen doch zu diesem Zeitpunkt um kurz vor acht bereits die ersten zehn Fahrgäste im Bus. Knapp zehn Minuten vorher war der Fahrer von der Haltestelle Paulsmühle zu seiner Tour in Richtung Monheim gestartet.

Aber bereits sechs Haltestellen weiter, der Urdenbacher Allee, an der Heubesstraße qualmte es aus der Rückfront des Fahrzeuges. Zudem lag schnell ein beißender Gestank in der Luft. Passanten alarmierten die Feuerwehr; der Fahrer half seinen Fahrgästen beherzt beim Aussteigen.

Stunden später zeugt nur noch ein wenig festgefrorener Löschschaum am Papierkorb und dem Wartehäuschen von dem Vorfall, der zum morgendlichen Berufsverkehr den Bus- und Straßenbahnverkehr aus und nach Benrath stark behinderte. Bei den Straßenbahnen waren die U 74 und die 701 betroffen. Die Rheinbahn setzte fünf Ersatzbusse ein, die allerdings mit Verspätung unterwegs waren. Auch die Buslinien 730, 778, 779, 788 und die 789 waren von der Sperrung der Bussteige Heubesstraße und der Paulistraße betroffen. Erst ab 10.47 Uhr konnte der Verkehr wieder frei fließen.

Eine Stunde vorher, gegen 10 Uhr, war der völlig ausgebrannte Linienbus – ein viereinhalb Jahre alter Citaro – ins Busdepot der Monheimer Bahnen geschleppt worden. Dort soll nun ein Sachverständiger die Ursache für das Feuer untersuchen. Dass ein technischer Defekt den Brand auslöste, kann auch Betriebsleiter Hamann bestätigen: "Wir müssen jetzt aber erst noch abwarten, was bei der Untersuchung herauskommt." Danach werde entschieden, ob alle 30 BSM-Busse unter die Lupe genommen werden. Bislang habe die 100-prozentige Tochter der Stadt Monheim "keine Probleme" mit brennenden Linienfahrzeugen gehabt.

Die Feuerwehr geht davon aus, dass der Brand im Motorraum entstand. Von dort griffen die Flammen schnell auf den hinteren Fahrgastraum – Sitze, Fußboden und Verkleidungen – über. In Solingen war im Oktober 2010 ein Linienbus komplett ausgebrannt. Dort war die Ursache ein Defekt im Sicherungskasten, der hinter dem Fahrer angebracht war. Auch dort konnten sich alle Fahrgäste unverletzt in Sicherheit bringen.

Betriebsleiter Hamann, der sich ein Bild vor Ort gemacht hatte, nahm den Busfahrer mit nach Monheim: "Für den Nachmittag haben wir ihm freigegeben, damit er sich erholen kann. Eigentlich hätte er am Nachmittag eine zweite Schicht fahren müssen."

(RP)
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