Heerdt Bürgergruppe will Stadtteil verbessern

Heerdt · Gemeinsam wollen das Zentrum Plus, Vereine, die Polizei und engagierte Heerdter Bürger all' jene Dinge in ihrem Stadtteil verbessern, die den Anwohnern Probleme bereiten. Morgen trifft sich die Gruppe zur Lagebesprechung.

 Polizeibeamter Joachim Tabath, Christiane Pilger und Saule Skarzauskaite (Diakonie) freuen sich über die neue Bank am Freizeitpark (v.l.).

Polizeibeamter Joachim Tabath, Christiane Pilger und Saule Skarzauskaite (Diakonie) freuen sich über die neue Bank am Freizeitpark (v.l.).

Foto: H.-Jürgen Bauer

Beteiligung im Stadtteilgeschehen und ehrenamtliches Engagement fördern — das ist das Ziel der Initiative des Heerdter Zentrum Plus. Gemeinsam mit Vereinen, der Polizei und engagierten Bürgern setzt sich die Initiative dafür ein, all jene Dinge auszubessern, die den Menschen im Stadtteil Probleme bereiten. Morgen trifft sich die Gruppe erneut im Zentrum Plus.

"Wir haben 2010 mit unserer Arbeit angefangen. Da hatte das Zentrum Plus zur Zukunftswerkstatt eingeladen. Daraus ist dann eine längere Zusammenarbeit entstanden", sagt Saule Skarzauskaite vom Zentrum Plus. Gemeinsam hat die Bürgergruppe bereits einige Projekte realisiert und zum Beispiel Schaukästen im Wohnpark der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) an der Aldekerkstraße aufgestellt. Besonders stolz sind die Mitglieder der Truppe aber auf die Bank vor dem Heerdter Freizeitpark: "Die ist auf unser Bestreben hin dort platziert worden. Besonders für ältere Menschen ist es wichtig, dass sie sich zwischendurch einmal hinsetzen können."

Die Barrierefreiheit des Stadtteils ist deshalb ein Thema, um das sich die Initiative besonders kümmern möchte. Ein Ort, an dem es nach Ansicht der Bürger noch Verbesserungsbedarf gibt, ist das Einkaufszentrum an der Heerdter Landstraße, gegenüber vom Freizeitpark: "Dort müsste dringend eine Toilettenanlage eingerichtet werden. Denn die Geschäfte haben alle keine Sanitäranlagen für ihre Kunden", so Skarzauskaite. Christiane Pilger kennt noch ein weiteres Problem: "Ich kenne eine Dame, die extra mit dem Auto dorthin fährt, auch, wenn sie nicht weit weg wohnt, damit sie sich einmal hinsetzen kann zwischendurch. Auch im Einkaufszentrum fehlen Bänke", sagt sie. Die 77-Jährige ist seit Beginn des Projekts des Zentrum Plus mit dabei. "Meine Kinder und Enkel leben in Heerdt. Das ist an sich ein sehr schöner Stadtteil und ich möchte, dass sie auch etwas davon haben."

Ebenfalls problematisch ist die Gestaltung der Kreuzung von Heerdter Landstraße und Aldekerkstraße, an der das Einkaufszentrum liegt. "Als das Zentrum umgebaut wurde, wurde der Bürgersteig nicht abgesenkt", erklärt Joachim Tabath, Verkehrsunfallberater für Senioren bei der Düsseldorfer Polizei. Dadurch könnten Fahrradfahrer, die von der Aldekerkstraße auf die Heerdter Landstraße abbiegen, erst später auf den Radweg wechseln. "Die Fahrer sind damit gezwungen, eine Ordnungswidrigkeit zu begehen, weil sie ja eigentlich von Anfang an auf den Radweg wechseln müssen. Aber das ist nicht möglich." Deshalb will sich Tabath gemeinsam mit den Heerdter Bürgern dafür einsetzen, dass der Bürgersteig vor dem Einkaufszentrum wieder richtig abgesenkt wird.

Aber auch für das Miteinander im Stadtteil will die Bürgergruppe etwas bewegen: So ist zum Beispiel angedacht, eine "Givebox" im Stadtteil aufzustellen. Dort können Bürger Kleidungsstücke oder andere Dinge, die sie nicht mehr benötigen, zum Tausch anbieten. "Da hat sich jedoch leider bisher niemand gefunden, der das betreuen möchte — schließlich bedeutet das immer ehrenamtliche Arbeit", sagt Saule Skarzauskaite. Christiane Pilger würde hingegen lieber einen kostenlosen Bücherschrank aufstellen.

In einem sind sich die Mitglieder der Initiative jedoch einig: "Wir wollen vor allem eine Plattform für die Heerdter Bürger sein. Jeder, der einen Vorschlag hat, ist eingeladen. Uns ist es ganz wichtig, im Stadtteil vernetzt zu sein", so Skarzauskaite

(lai)
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