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Bilk Bürgerforum zum Leben mit Handicap

Bilk · Zum sechsten Mal lud die Bezirksvertretung 3 jetzt Bürger ins Bilker Stadtteilzentrum zum gemeinsamen Austausch ein.

 Wolfgang Janetzki (r.), Vorsitzender des Beirates für Menschen mit Behinderung, war auf Einladung von Bezirksvorsteher Walter Schmidt zu Gastrender im Bilker Bürgersaal.

Wolfgang Janetzki (r.), Vorsitzender des Beirates für Menschen mit Behinderung, war auf Einladung von Bezirksvorsteher Walter Schmidt zu Gastrender im Bilker Bürgersaal.

Foto: Christoph Göttert

Parkplätze für Behinderte, nicht genügend Platz für Rollatoren in den Bussen und Gebäuden, die noch nicht barrierefrei sind – um all diese Themen ging es jetzt beim sechsten Bürgerforum der Bezirksvertretung 3 im Bürgersaal an der Bachstraße. Denn das stand dieses Mal unter dem Motto "Leben mit Handicap im Stadtbezirk 3". "Wir leben heute in einer technisierten Welt, in einer Gesellschaft, die es pflegt, immer nur jung und dynamisch zu wirken. Umso wichtiger ist es, sich für Menschen mit Behinderungen einzusetzen", sagte Wolfgang Janetzki, Vorsitzender des Beirates für Menschen mit Behinderungen zu Beginn des Forums. "Dennoch wird Düsseldorf niemals barrierefrei, sondern nur barriereärmer werden können."

Umso wichtiger findet es die BV 3 deshalb, auf die Bedürfnisse der Bürger einzugehen. Diese konnten zu den Themenblöcken Verkehr, Senioren, Allgemeines, Schule und Grünanlagen bei dem Forum ihre Probleme schildern. Und die sind sehr vielfältig: "Ich lebe seit 40 Jahren am Lessingplatz und kenne die Apollinaris-Kirche sehr gut. Dort wurde nun der Pfarrsaal neu gestaltet. Als die Behinderten-Toiletten gebaut wurden, vergaß man jedoch, einen barrierefreien Zugang zu diesen zu bauen. Sie sind nur über Stufen erreichbar", erzählt etwa Joachim Schönthier. Als die Kirche dann einen Lift für Menschen im Rollstuhl einbauen wollte, machte der Denkmalschutz ihr einen Strich durch die Rechnung. "Da frage ich mich, wie weit der Denkmalschutz gehen sollte", sagt Schönthier. Überhaupt sei die Kirche nicht barrierefrei gestaltet. Menschen im Rollstuhl könnten zum Beispiel nur schwerlich über Schienen durch den unbeleuchteten Nebeneingang in die Kirche gelangen.

Gerhard Rimkus hingegen wünscht sich einen Überweg für die Senioren der Wohnanlagen Im Dahlacker: "Seit Monaten wollte die BV zwischen Dahlacker und Neptunstraße einen Überweg für die älteren Menschen schaffen. Das ist bis heute nicht passiert und ständig parken Autos die Straße zu, so dass keiner mit seinem Rollator durchkommt", sagt er. Und auch Ernst Welski machte noch auf ein Problem in Bilk aufmerksam: "Eigentlich ist auf der Brunnenstraße vor "Sack und Pack" ein Behinderten-Parkplatz. Jetzt ist dort wegen der Baustelle aber absolutes Halteverbot." Verlegt worden sei der Behindertenparkplatz deshalb nicht. "Es wäre schön, wenn damit etwas sensibler umgegangen würde", sagt Welski. Für Ottfrid Hillmann, Sprecher der Selbsthilfegruppe in Düsseldorf, sind vor allem die Busse und Bahnen der Rheinbahn ein Problem: "Wenn zwei Frauen mit Kinderwagen in einen Bus steigen und dann noch ein älterer Mensch mit einem Rollator dazukommt, wird es eng", sagt er.

Die Bezirksvertretung nahm die Anregungen der Bürger an und will nun versuchen, sie umzusetzen. "Es war uns sehr wichtig, bei dem Bürgerforum dieses Mal über das Thema Leben mit Handicap zu sprechen. Schließlich können wir alle einmal in die Situation kommen, dass wir uns nicht mehr ohne Probleme fortbewegen können", sagt Bezirksvorsteher Walter Schmidt.

(lai)
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