Angermund Bürger wollen besseren Lärmschutz

Angermund · Die Deutsche Bahn informierte über Schallschutz. Thema war auch der geplante "Rhein-Ruhr-Express".

 Eine Bürgerinitiative in Angermund setzt sich für besseren Lärmschutz: Wilhelm Dentzer (v.l.), Klaus Wilhelm Haefs, Bernd Uwe Rauer, Monika Rennewitz und Barbara von Hall.

Eine Bürgerinitiative in Angermund setzt sich für besseren Lärmschutz: Wilhelm Dentzer (v.l.), Klaus Wilhelm Haefs, Bernd Uwe Rauer, Monika Rennewitz und Barbara von Hall.

Foto: Bernd Schaller

Sie gehört genauso zum Stadtteil-Bild dazu wie die bunten Straßenschilder und Schloss Heltorf: die Bahnstrecke, die Angermund in zwei Teile trennt. Seit vielen Jahren sind der Lärm der Nahverkehrs- und Güterzüge sowie die Zerschneidung des Ortes durch die Gleise Thema bei den Bürgern. Neu entfacht wird diese Diskussion seit einiger Zeit durch die Planung des sogenannten "Rhein-Ruhr-Express" (RRX), mit dem die Bahn den Takt ihres Nahverkehrs zwischen Dortmund und Köln weiter erhöhen will.

Informationen über den Planungsstand des RRX und über neue Möglichkeiten zum Schallschutz gab es jetzt im Schützenhaus Angermund. Unter dem Titel "Lärm in Angermund" hatte die für den Stadtteil zuständige Ratsfrau Ruth Decker (CDU) mit dem Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek (CDU) zur Diskussion eingeladen. "Die neue Bahnverbindung ist für Düsseldorf bedeutend. Denn täglich kommen mehr als 250 000 Pendler in das Stadtgebiet. Dennoch ist es auch wichtig, frühzeitig mit den Bürgern, die vom Ausbau der Strecke betroffen sind, in den Dialog zu treten, damit wir eine Lösung finden, die auch vor Ort Akzeptanz findet", sagte Thomas Jarzombek.

Ob der neue Regional-Express tatsächlich kommt, steht noch nicht fest. "Aber jetzt ist der Zug erstmals in den Investitions-Rahmenplan des Verkehrsausschusses im Bundestag aufgenommen worden, und das macht es wahrscheinlicher, dass der RRX kommt", sagte der Politiker. Sollte die neue Verbindung gebaut werden, würden in Angermund zu den bereits vier bestehenden Gleisen noch zwei weitere durch den Ort führen. Im Viertelstunden-Takt würde der RRX dann durch den Ort fahren. Ein Umstand, der vielen Sorgen bereitet: "Wenn noch mehr Schienen kommen, dann wird unser Ort weiter geteilt", sagte Paul Sehl. Seit 37 Jahren lebt er in Angermund. "Die Bahn war schon immer hier. Aber ich habe trotzdem die Hoffnung, dass eine Lösung gefunden wird, die unseren Ort nicht noch mehr spaltet", sagte er. Angst, dass sich mit dem Ausbau der Strecke der Lärm verschlimmert, hat derweil Monika Rennewitz von der "Initiative Angermund", die sich für den Lärmschutz im Stadtteil starkmacht. "Das Problem mit dem Lärm gibt es schon so lange, und es könnte dann schlimmer werden. Es muss eine Lösung her", sagte sie. Genau solche Lösungen stellte die Deutsche Bahn zusammen mit dem Ingenieur-Büro "Hering Bau" bei der Veranstaltung vor: "Wir wollen bis 2020 in ganz Deutschland den Schienenlärm halbieren", verkündete Michael Käufer, Leiter der Produktionsdurchführung Düsseldorf der DB Netz, einer Tochterfirma der Bahn, die sich um das Schienennetz kümmert. So wolle die Bahn ihre Fahrzeugtechnik verbessern und leisere Bremsen einsetzen sowie neue Lösungen für den Schallschutz entwickeln. Einige dieser neuen Schallschutz-Systeme werden bereits auf Strecken der Bahn getestet. "Es wäre toll, wenn auch Angermund Teil eines solchen Projektes würde. Denn bisher geschieht hier kaum etwas gegen den Schienenlärm", sagte Monika Rennewitz.

(RP)
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