Rath Bürger loben Neubaupläne

Rath · Der Entwurf für die Bebauung eines 6,7 Hektar großen Geländes in Rath wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele im Vorfeld geäußerte Bedenken konnten ausgeräumt werden. Kritik gibt es noch am Verkehrskonzept.

Das Gutachterverfahren zur Bebauung des ehemaligen Betriebsgeländes an der Westfalenstraße ist eigentlich abgeschlossen. Da aber bei den Bürgern ein sehr großes Interesse an den Planungen besteht, jeweils bis zu 200 Zuhörer zu den bisherigen drei öffentlichen Veranstaltungen des Gutachterverfahrens kamen, hatten der CDU-Ortsverband Rath und Ratsfrau Sylvia Pantel zu einer weiteren Informationsveranstaltung eingeladen, zu der rund 50 Bürger in den Pfarrsaal von St. Josef kamen.

"Uns ist es wichtig, frühzeitig die Menschen an der Entwicklung zu beteiligen und für Transparenz zu sorgen, zumal viel Misstrauen und Skepsis vorhanden waren", sagt Pantel. Architekt Thomas Pink von der Petzinka Pink GmbH erhielt nun von der Mehrheit der Zuhörer viel Zustimmung für sein Gewinnerkonzept, das er zuvor mehrfach nach Wünschen und Anregungen der Bürger und der Jury hatte überarbeiten müssen.

Erfreut zeigte man sich beispielsweise über den Erhalt von zwei der alten Industriegebäude. Hier sollen ein Café und unkonventionelle Wohnmöglichkeiten entstehen. Geplant ist, in die alte Werkshalle vorgefertigte Wohnboxen aus Holz einzufügen. "Das wäre eine schnelle und wirtschaftliche Möglichkeit, und wir entsprechen damit auch den energetischen Ansprüchen", sagte Pink.

Viele Bedenken äußerten die Bürger aber nach wie vor zu dem geplanten Verkehrskonzept. So soll der gesamte Autoverkehr in das neue Wohngebiet über die Straße Am Gatherhof abgewickelt werden. Das halten viele Bürger für nicht machbar, da es in der engen Straße bereits jetzt immer wieder zu chaotischen Situationen komme. Die Bezirksvertretung 6 hat deshalb bereits beantragt, dass ihr das Verkehrskonzept, das die zusätzliche Verkehrsbelastung als verträglich einstuft, frühzeitig vorgestellt werden soll.

Und Sylvia Pantel würde gerne für das neue Gebiet zusätzliche Anbindungen, den Durchstich von der Bochumer Straße zur Theodorstraße, schaffen. Ruth Orzessek-Kruppa vom Stadtplanungsamt betonte, dass solche und andere Wünsche und Bedenken noch im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung diskutiert werden könnten. Nach der Sommerpause müssten aber erst einmal die Bezirksvertretung 6 und der Ausschuss für Stadtplanung dem Ergebnis des Gutachterverfahrens zustimmen, bevor dann das Bebauungsplanverfahren mit der Bürgerbeteiligung gestartet werden könnte.

Orzessek-Kruppa relativierte auch die bisher gemachte Aussage, dass es keinen öffentlich geförderten Wohnungsbau geben wird. "Wir wollen keinen großflächigen sozialen Wohnungsbau mit Ghettobildung in Düsseldorf mehr. Deshalb werden in Neubaugebieten einzelne dieser Wohnungen integriert, aber nur in sozialverträglichen Maßen. Ob das auch an der Westfalenstraße der Fall sein wird, muss sich noch entscheiden."

Für ein gutes soziales Miteinander, das Zusammenwachsen von Alt und Neu will sich die katholische Kirche engagieren. Gemeindereferentin Gisela Beckmann hat deshalb den Investoren ihre Mitarbeit angeboten, die auch angenommen wurde.

(RP)
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