Mobile Redaktion Fehlende Radwege ärgern die Werstener

Wersten · Viele Bürger kamen zur mobilen Redaktion. Top-Themen waren der Lärm auf der A 46 und die Sicherheit im Westen des Stadtteils. Auf der Wunschliste der Werstener ganz oben: ein Café mit schönem Ambiente und Musik.

 RP-Redakteurin Sonja Schmitz im Gespräch mit Bürgerin Doris Diederich. Bezirkspolitiker Ernst Welski von den Grünen hört interessiert zu.

RP-Redakteurin Sonja Schmitz im Gespräch mit Bürgerin Doris Diederich. Bezirkspolitiker Ernst Welski von den Grünen hört interessiert zu.

Foto: Anne Orthen (ort)

Karl Behler und Heinz-Werner Breuer fragen sich beide, warum es eigentlich so ist, dass die eine Seite der Harffstraße zu Wersten, die andere jedoch zu Oberbilk oder Eller gehört. Damit seien für die Belange der Bewohner drei verschiedene Bezirksvertretungen zuständig, die aus Sicht von Breuer nicht immer zusammenarbeiteten: „Hinter der Harffstraße entsteht jetzt ein großes Gewerbegebiet, doch da hätte besser ein Wohnquartier hingepasst.“ Er lebt in der so genannten Grünen Siedlung und fragt sich schon wie auch Karl Behler, der postalisch in Oberbilk wohnt, sich aber eher als Werstener fühlt, warum Wersten dort so merkwürdig endet. Behler: „Warum kann man es bei einer Straße wie der Harffstraße nicht so machen, dass beide Straßenseiten zum gleichen Stadtteil gehören?“

Ein Leser, der namentlich nicht in der Zeitung stehen möchte, ärgert sich darüber, dass die Stadt und die Polizei Autofahrer, die gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen, nicht öfter bestraft. Der 78-Jährige selber ist seit 60 Jahren fast ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs. „Ich habe das Gefühl, dass es in den vergangenen fünf Jahren viel schlimmer geworden ist; dabei sollte die Stadt bei der Verkehrsbelastung doch froh sein, wenn mehr Menschen Rad fahren.“

Edgar Schunk ist Mitglied der Anti-Lärminitiative „Wersten aktiv“ und kämpft mit seinen Mitstreitern seit Jahren gegen den Lärm von der Autobahn. Allerdings gesteht er ein, dass das zähe Ringen mit den Behörden um eine Lösung für die Anwohner ihn mürbe gemacht hat. Einzig der grüne Staatssekretär unter der rot-grünen Landesregierung habe etwas bewirkt. „Er hat dafür gesorgt, dass auf der A46 in Höhe von Wersten so genannter Flüsterasphalt verlegt wird“, sagt Schunk. Damit werden die Fahrzeuge leiser, wenn sie sich an die Geschwindigkeit von Tempo 80 halten.

SPD-Ratsfrau Cornelia Mohrs, die sich über Jahre mit dem früheren Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth (CDU) dafür eingesetzt hat, dass Wersten wieder eine Drogerie bekommt, berichtet, wie gut der neue DM-Markt von den Kunden angenommen werde. „Die Menschen sind dankbar dafür, dass es hier endlich wieder ein entsprechendes Angebot gibt.“

Schuth findet, dass für die Sicherheit in Wersten-West mehr getan werden sollte. Dort hatte es zuletzt vermehrt Einbrüche gegeben. Auch nächtliche Ruhestörungen hätten zugenommen. Oft werde bis vier Uhr nachts lautstark gefeiert.

Klaus Mans wünscht sich ein schönes Café in Wersten. Nicht etwa eins, das an einer Bäckerei angegliedert ist. „So wie in Wien, wo auch schöne Musik zu hören ist“, sagt er. Außerdem würde er sich über einen gemütlichen Biergarten freuen. Sabine Holland erlebt Wersten als schönen Stadtteil, in dem man sich wohlfühlen kann. Die Verkehrssituation findet sie aber problematisch. Für Kinder aus Wersten, die Schulen in angrenzenden Stadtteilen besuchten, fehle ein durchgehender Radweg. Sie müssten daher mit dem Bus fahren. Für Autofahrer sei es zu den Hauptverkehrszeiten schwierig über die Kölner Landstraße aus der Stadt herauszufahren, weil die Fahrzeuge, die von der Autobahn kommen, Vorrang hätten und diese auch immer wieder die Kreuzung verstopfen würden. Möglicherweise könnte dies durch eine neue Ampelschaltung geändert werden.

Doris Diederich sieht ebenfalls beim Verkehr, der in Wersten von der Autobahn abfährt, ein Problem. Beim Abbiegen würden Autofahrer häufig Fußgänger nicht beachten, die gerade Grün haben. „Das ist unglaublich. Ich bin da schon einige Male zur Seite gesprungen“, berichtete sie.

Eine kleine Anregung kam von einer Anwohnerin, die aus Itter in die neuen Wohnungen über dem DM-Markt gezogen ist. Sie sieht dort häufig herumliegenden Müll. Das könnte ein eigener Papierkorb vielleicht ändern. Auf dieser Straßenseite gebe es bislang keinen.

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