Sport und Integration Ukrainische Flüchtlingskinder kicken bei Sparta Bilk mit

Düsseldorf · Der Verein möchte trotz eines Mitgliederstopps bis zu 30 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufnehmen, um ihnen eine Freude zu machen.

 Arsenii (mit dem blauen Leibchen) flüchtete wegen des Krieges aus der Ukraine und trainiert jetzt bei Sparta Bilk mit.

Arsenii (mit dem blauen Leibchen) flüchtete wegen des Krieges aus der Ukraine und trainiert jetzt bei Sparta Bilk mit.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Eigentlich gibt es bei der DJK Sparta Bilk einen Aufnahmestopp. Die Trainingsgruppen sind voll und die Warteliste mit potenziellen neuen Mitgliedern lang. Doch weil besondere (Kriegs)Zeiten besondere Lösungen erfordern, hat sich die Jugendabteilung dazu entschlossen, geflüchteten Kindern aus der Ukraine, die in Bilk, Hamm und Volmerswerth untergekommen sind, kostenfreie Fußballstunden unter der Anleitung von Trainern anzubieten. Rund zehn ukrainische Nachwuchskicker nehmen die Möglichkeit inzwischen wahr und trainieren auf dem Kunstrasen mit.

Die Jugendabteilung will möglichst viel Struktur in die Planung hineinbringen und deshalb für die ukrainischen Gäste drei eigene Trainingsgruppen unterschiedlicher Altersklassen mit jeweils zehn Kindern bilden. Voraussetzung ist, dass die Kinder in ihrer Heimat regelmäßig Fußball gespielt oder in einem Verein trainiert haben. „Die jüngsten sind sieben Jahre alt, die ältesten 16. Wir müssen aber die Gruppen irgendwann auf zehn Kinder beziehungsweise Jugendliche beschränken, weil wir ja jetzt schon an unsere eigenen Grenzen stoßen“, sagt Geschäftsführer Michael Klause.

Während sich die älteren Fußballer aus der Ukraine im B-Jugend-Alter schon auf Englisch verständigen können, gibt es bei den kleineren zwar Sprachbarrieren, aber keine großen Probleme. Zum einen, weil zwei ukrainische Mütter aus dem Verein am Spielfeldrand stehen und als Übersetzerinnen helfen, zum anderen, weil der Fußball ohnehin verbindet. „Wer Integration lernen will, kann sie sich bei Kindern abschauen. Die unterhalten sich mit Händen und Füßen und kennen ganz schnell auf dem Platz die Stärken und Schwächen des anderen“, sagt Trainer Matthias Goergens. Wie Klause würde auch er sich freuen, wenn weiterhin so fleißig Trainingskleidung (Größen M und L), Schuhe (40 bis 44) und Schienbeinschoner gespendet werden, damit die Ukrainer gut ausgestattet sind – und dann darf es auch mal die Trainingsjacke des Nachbarvereins sein. „Zusätzlich wurden im Verein insgesamt rund 2700 Euro gespendet, die dem Projekt zugutekommen“, sagt Klause.

Aber nicht nur in Bilk wird ukrainischen Flüchtlingskindern die Möglichkeit gegeben, Fußball zu spielen. Der FC Tannenhof nimmt in etwa zwei Wochen 18 Kicker unterschiedlichen Alters auf. „Wir hoffen dadurch, diesen Kindern etwas Freude zu bereiten und ihnen die Möglichkeit zu geben, neue Kontakte mit gleichaltrigen Kindern zu knüpfen. Wir werden versuchen, noch mehr Kinder aufzunehmen, werden dies aber leider nicht unbegrenzt machen können“, sagt Geschäftsführer Daniel Seeger.

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