Bilk Spielen am Platz der alten Sternwarte

Bilk · Die Stadt hat für 110 000 Euro den Spielplatz an der Martinstraße saniert. 2012 wurde bereits das Areal nebenan vor Alt St. Martin erneuert, die Kirche wird nachts illuminiert. Nur das Sternwart-Denkmal davor ist immer noch marode.

 Piet, Theo und Tilda (v.l., alle drei Jahre alt) testen den neuen Spielplatz an der Martinstraße.

Piet, Theo und Tilda (v.l., alle drei Jahre alt) testen den neuen Spielplatz an der Martinstraße.

Foto: Andreas Bretz

Vor 70 Jahren wurde die Bilker Sternwarte bei einem Bombenangriff zerstört. In dem Institut warden unter anderem einige Asteroiden entdeckt worden. An die nicht wieder aufgebaute astronomische Forschungsstätte erinnert seither ein Denkmal vor der Kirche Alt St. Martin. Und jetzt ein neu gebauter Spielplatz nebenan: Für 110 000 Euro wurde dort auf 2000 Quadratmetern Fläche eine kleine "Sternwart-Landschaft" errichtet. Dafür hat Elisabeth Albertshofer vom Gartenamt das Konzept entwickelt: So können kleine Weltraumforscher durch ein Fernrohr von einem großen Kletterturm aus in die Sterne schauen. In der Spitze des Turms sind mehrere Elemente wie in einer Umlaufbahn angeordnet. Der Kletterturm, der wie die anderen Spielplatz-Elemente in Rot und Gelb gehalten ist, kann über einen Balancierbalken erklommen und über eine Rutsche verlassen werden.

 Das Sternwart-Denkmal ist in einem schlechten Zustand.

Das Sternwart-Denkmal ist in einem schlechten Zustand.

Foto: Gabriel

Drei in Asteroidform als Spritzkonstruktion angefertigte Kletterfelsen nehmen ebenfalls Bezug auf die historische Bedeutung des Platzes. Für behinderte Kinder wurde ein spezielles Drehkarussell aufgestellt. Auch dieses ist in seiner Form "intergalaktisch" angelegt. Eine große Doppelschaukel, die wie der Kletterturm in einer großen Sandfläche platziert wurde, sowie eine Tischtennisplatte ergänzen das Spektrum des neuen Spielplatzes. Den haben übrigens mehrere Auszubildende des Gartenamtes seit Ende April gebaut. Sie konnten dabei laut Gartenamtsleiterin Doris Törkel gleich mehrere, für ihre Berufslaufbahn wichtige Arbeitsweisen ausprobieren, unter anderem Bagger, Radlader, Fräse und Kettensäge. Eine neue große Wiese an der Martinstraße kann nun zum Ballspielen, zum Picknicken oder als Liegeweise einfach zum Ausruhen genutzt werden. Besonders freuen sich die "Rotznasen" über das neue Spielangebot — das sind die Kinder der Kita direkt nebenan.

Anders als der Spielplatz wartet das Sternwart-Denkmal vor der Kirche Alt St. Martin weiterhin auf seine Sanierung. Das marode Denkmal wirkt auf dem, mit Mitteln der Bezirksvertretung 3 neu gestalteten Vorplatz der Kirche Alt St. Martin, die nachts illuminiert wird, nun besonders trostlos. Auf der Spitze des Denkmals befindet sich der ausgeglühte Körper eines Fernrohrs, eines der wenigen Überbleibsel der Sternwarte nach dem Krieg. Könnte man durch das Rohr sehen, würde man den Wetterhahn auf dem Kirchturm erblicken. Wie Passanten berichteten, haben sich in der Vergangenheit bereits einige Stücke aus dem maroden Denkmal gelöst und sind zu Boden gefallen.

Bei der Spielplatzeröffnung konnte Dezernentin Helga Stulgies jetzt nichts zum Zustand des Denkmals sagen, sie verwies auf den Baudezernenten Gregor Bonin. Die Bezirksvertretung 3 ist es auch hier wieder, die nun aktiv wird. Laut Bezirksvorsteher Walter Schmidt liegt der BV ein Kostenvoranschlag vor, wonach die Sanierung des Denkmals 15 000 Euro kosten würde. Das Thema will die BV 3 "im nächsten Jahr auf die Agenda nehmen", so Schmidt. Es werden noch Sponsoren gesucht, doch will sich die BV auf jeden Fall wieder finanziell beteiligen.

(RP)
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