Brauchtum in Düsseldorf Bilker Schützen beschenken Senioren

Für die Mitglieder, die älter als 70 Jahre sind, gab es Blumen, Bier und einen persönlichen Brief vom Chef. Die Bilker Schützen wollen damit unterstreichen, dass auch während der Corona-Krise niemand im Verein vergessen wird.

 Schützenchef Ulrich Müller (l.) überrascht Ehrenchef und Senior Hans Dieter Caspers zu Hause.

Schützenchef Ulrich Müller (l.) überrascht Ehrenchef und Senior Hans Dieter Caspers zu Hause.

Foto: privat

Der erste Chef der Bilker Schützen, Ulrich Müller, hatte seine Vorstandskameraden aus einem ganz besonderen Grund zusammengetrommelt: Mehr als 120 umweltfreundliche Tragetaschen aus Jute wurden gepackt und jetzt in die Autos geladen. Inhalt: die Festausgabe der Bilker Schützen-Zeitung zum Jubiläumsschützenfest 2020, ein Blumengruß sowie eine Flasche Bolten Alt nebst einem persönlichen Brief. Empfänger: alle Mitglieder des Vereins, die das 70. Lebensjahr erreicht oder überschritten haben.

Das Bilker Schützenfest musste bekannterweise, wie alle anderen auch, abgesagt werden. „Aus diesem Grund hat der Vorstand beschlossen, Dich persönlich zu besuchen und Dir eine kleine Überraschung zu überreichen!“, schreibt Ulrich Müller in dem Brief und erklärt: „Hiermit wollen wir zeigen, dass die Kameraden niemanden vergessen haben.“

So machten sich die Vorstandskameraden der Bilker Schützen vom Vereinshaus aus auf den Weg. Unterwegs in alle Richtungen, quer durch Düsseldorf und dem Düsseldorfer Umland, besuchten sie die Senioren des Vereins. Die Überraschung gelang, per Mail, WhatsApp und Telefon kamen viele Dankesgrüße zurück an den Vorstand, die Begeisterung war groß. Vielfach wurden die Besucher erst einmal zu einem kleinen Schwätzchen hereingebeten, so dass die Besuchstour das Volumen eines ganzen Arbeitstages erhielt.

„Viele der Schützenvereine wurden in Zeiten von Pest und Cholera, den Pandemien des Mittelalters als Notgemeinschaften gegründet. Damals verbunden mit unzähligen Verstorbenen und Hungersnöten. Auch wenn wir heute von einem solchen Schreckensszenario weit entfernt sind, eines ist bis heute geblieben: der Zusammenhalt der Schützen untereinander und die Hilfe für einander“, erklärt Vereinssprecher Rene Krombholz.

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