Bilk "Rock in Bilk" zum letzten Mal

Bilk · Nach 22 Jahren ist Schluss mit dem Konzert im Festzelt auf dem Aachener Platz. Ab nächstem Jahr wollen die Organisatoren unter dem Namen "Bilk live" dann auch Pop oder Schlager anbieten, das Programm steht bereits.

 Heute Abend wird es ein letztes Mal nur Rock im Festzelt am Aachener Platz geben, ab nächstem Jahr dann Querbeet-Musik, unter anderem Schlager, sagt Bernd Obermeyer vom Organisations-Team.

Heute Abend wird es ein letztes Mal nur Rock im Festzelt am Aachener Platz geben, ab nächstem Jahr dann Querbeet-Musik, unter anderem Schlager, sagt Bernd Obermeyer vom Organisations-Team.

Foto: Andreas Endermann

Was bei anderen Rock-Festivals längst üblich ist, kommt für Bernd Obermeyer, Stephan Ambaum und Dirk Niedel nicht in Frage: Sie wollen ihr Festival nicht mit "Rock" überschreiben, wenn letztlich zum Beispiel auch Pop, Soul oder Hip Hop gespielt werden. Deswegen ist nach dem rund vier- bis fünfstündigem Live-Konzert heute Abend im Festzelt am Aachener Platz, zu dem rund 1500 Besucher erwartet werden, Schluss mit "Rock in Bilk". Ab nächstem Jahr wird man unter dem Namen "Bilk live" Sänger und Bands unterschiedlichster Musikrichtungen auf die Bühne holen. Die "Acts" für das neue Festival in Bilk sind bereits gebucht: Anna-Maria Zimmermann (bekannt aus dem Talentwettbewerb "Deutschland sucht den Superstart"), die Schlagersänger Norman Langer und Der Jürgen sowie DJ Charly.

"Wir sind stolz, 22 Jahre lang unser Festival auf die Beine gestellt zu haben", sagt Dirk Niedel, der Anfang der 1990er Jahre die Idee für einen Rock-Abend hatte, um damit die Jugendarbeit der Bilker St.-Sebastianus-Schützen in Schwung zu bringen. Rock-Musik sollte die jungen Menschen im Stadtteil erreichen und mit dem Brauchtum in Berührung bringen. Und das gelang mit den Jahren auch. Zwischen 1500 und 2000 Besucher kamen in den vergangenen Jahren ins Festzelt, viele Jungschützen brachten sich ein in die Organisation des Festivals, kümmerten sich um die Sicherheit, um das Auswählen und Buchen von Sängern und Gruppen, bewarben die Veranstaltung und kümmerten sich auch um den Ticketverkauf und vieles mehr. Mit den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern sind über die Jahre viele soziale und kulturelle Projekte unterstützt worden.

Doch nach 22 Jahren habe man festgestellt, dass der Geschmack des Publikums sich verändert habe. Viele würden inzwischen lieber Party-Musik, zum Beispiel Pop, Disco oder Schlager hören, meint Stephan Ambaum (38), der schon als Teenager an der Kasse für das Rock-Konzert stand und heute einer der Chef-Organisatoren ist. Zudem gebe es inzwischen zu wenige bekannte Rock-Musiker und -gruppen, die Scharen von Besuchern in das Festzelt außerhalb des Stadtkerns ziehen würden - und die man sich leisten könne, sagt Dirk Niedel. Schließlich seien in den vergangenen Jahren die Kosten und auch der Aufwand für die Veranstaltung gestiegen: Während man sich früher noch selbst um die Sicherheit vor Ort kümmerte, bucht man inzwischen professionelle Sicherheitskräfte. Auflagen in Sachen Lärm- und Umweltschutz und auch Vorgaben des Ordnungsamts würden die Arbeit inzwischen schwieriger gestalten.

Heute Abend ab 20 Uhr will man aber noch einmal einen Abend ganz im Zeichen der Rock-Musik feiern. Auf der Bühne stehen dann zum Beispiel bekannte Gesichter wie "Die Toten Ärzte", die - wie der Name es ankündigt - Musik von den Toten Hosen und den Ärzten spielen werden, und - zum vierten Mal auf der Bühne im Bilker Festzelt - "Pubcop".

Wenn das Festival vorüber ist, kann man sich schon Tickets für das neue sichern: Auf der Webseite und in den sozialen Medien wird man dann unter "Bilk live" firmieren.

(RP)
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