Verkehr in Düsseldorf Wegen Planungsfehlern wird der Regio-Halt in Bilk erst im März 2022 fertig

Bilk · Eigentlich sollte die Station im Dezember eröffnen. Weil Betonfundamente nicht ausreichend dimensioniert worden seien und es Mängel bei der statischen Planung gegeben habe, etwa bei den Oberleitungsmasten, müssen sich Pendler und Reisende aber weiter auf Einschränkungen einstellen.

 Vor einem Jahr war der Spatenstich für den Umbau der Haltestelle in Bilk. Im Dezember sollte der Regio-Halt eigentlich eröffnen.

Vor einem Jahr war der Spatenstich für den Umbau der Haltestelle in Bilk. Im Dezember sollte der Regio-Halt eigentlich eröffnen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

15 Monate länger werden die Arbeiten am S-Bahnhof in Bilk dauern, wegen Planungsfehlern wird der Regional-Halt statt im Dezember 2020 erst im März 2022 eröffnen. Das teilte die Deutsche Bahn jetzt mit. Dass es zu Verzögerungen kommen wird, ist seit Februar bekannt: „Uns ist eine nicht umsetzbare und nicht genehmigungsfähige Ausführungsplanung vorgelegt worden“, sagt Dirk Helfert von der DB Netz. Betonfundamente seien nicht ausreichend dimensioniert worden, und es habe Mängel bei der statischen Planung gegeben, etwa bei den Oberleitungsmasten, so Helfert. Die Planung dafür musste neu aufgelegt werden, dadurch haben sich die Sperrpausen für den Umbau des Bahnhofs nach hinten verschoben. „Wir müssen auf andere Baustellen Rücksicht nehmen“, sagt DB-Sprecher Stefan Deffner, „die hohe Kunst war es, Zeitfenster zu finden.“

Spatenstich am Bahnhof in Bilk war im Juni vergangenen Jahres. Der S-Bahnhof soll zum Regional-Halt ausgebaut werden, damit würde die Station zum zweitwichtigsten Bahnhof für Düsseldorf und eine Entlastung für den Hauptbahnhof bedeuten. Statt bisher 10.700 Ein- und Aussteiger pro Tag sollen künftig rund 21.000 Menschen die Station nutzen, die dann mit den Regionalexpress-Linien RE4, RE6, RE10, RE13 und RB39 fahren können. Profitieren wird vom Ausbau vor allem der linke Niederrhein. Damit die Züge halten können, muss unter anderem ein zusätzlicher Bahnsteig zwischen den Gleisen 3 und 4 angelegt werden.

Trotz der Planungsfehler hat die Baustelle in den letzten Monaten aber nicht geruht: 38 Oberleitungsmasten, die zum Teil 16 Meter hoch sind und ein Fundament in zehn Metern Tiefe haben, wurden aufgestellt. „Für den Anschluss der neuen Strom- und Signaltechnik sind 22 Kilometer Kabel verlegt worden“, sagt Projektleiterin Stefanie Wenig. Außerdem konnten schon die beiden unterirdischen Regenrückhaltebecken fertiggestellt werden.

Pendler werden sich weiterhin auf Einschränkungen einstellen müssen, Ende des Jahres wird es umfangreichere Sperrungen geben. Die Arbeiten selbst sollen weitestgehend tagsüber ausgeführt werden, „in seltenen Ausnahmefällen nachts“, sagt Wenig. Mehr als 40 Millionen Euro sollte der Umbau der Station kosten, der vom Land NRW, der Stadt Düsseldorf und der Deutschen Bahn finanziert wird. „Durch die Verzögerung entstehen Mehrkosten“, sagt Dirk Helfert – Stadt und Land sollen dafür aber nicht aufkommen. Die Deutsche Bahn befinde sich momentan in einem Verfahren mit der beauftragten Firma, die die mangelhaften Pläne erstellt hat.

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