Bilk "Kulturmetzgerei" ist stark gefragt

Bilk · Für den neuen Kulturtreff stiftete Jacques Tilly 32 Arbeiten. Beim Tag der offenen Tür führte er durch die Ausstellung. Ein Schweinekopf aus seiner Werkstatt kann ersteigert werden. Es werden noch ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht.

 Nicht nur aus dem Viertel, Menschen aus der ganzen Stadt interessieren sich für den neuen Kunst- und Kulturtreff des DRK an der Suitbertusstraße.

Nicht nur aus dem Viertel, Menschen aus der ganzen Stadt interessieren sich für den neuen Kunst- und Kulturtreff des DRK an der Suitbertusstraße.

Foto: Bernd Schaller

Die "Kulturmetzgerei", der neue Kunst- und Kulturtreff in Bilk, kommt gut an. "Wir sind begeistert über den großen Zuspruch. Nicht nur von Menschen aus dem Viertel, sondern der ganzen Stadt", berichtet Sabine Jokl, Pressesprecherin des DRK. Und die kommen nicht einfach als Besucher vorbei, sondern viele haben auch schon Ideen für eigene Projekte im Gepäck. "Einige Künstler haben sich bereits gemeldet, die hier Ausstellungen realisieren möchten", sagt Jokl. Und Kita-Mitarbeiterinnen hätten Interesse an dem Kursangebot für Kinder bekundet. Groß war auch der Zuspruch beim Tag der offenen Tür, nicht aber bei den Bilkern, von denen viele Ältere noch die traditionsreiche Metzgerei kennen. Und das wundert nicht: Als "Zugpferd für den Start der neuen Einrichtung engagiert sich der Düsseldorfer Karnevalszugbauer Jacques Tilly. Er sponsorte 32 seiner Arbeiten, Zeichnungen, Fotografien und Bauskizzen, die er in den letzten Jahren für große Mottowagen angefertigt hatte. Beim Tag der offenen Tür in der "Kulturmetzgerei", führte Tilly nun selbst durch die vielen Ausstellungsräume, in denen seine Werke erstmals noch bis Ende des Jahres in dieser Form zu sehen sind.

Viele seiner gesellschaftskritischen Wagen sind den Düsseldorfern noch in guter Erinnerung, so zum Beispiel Tillys Beitrag zu den Vertuschungsvorwürfen an die katholische Kirche. Da müsse er hin und wieder auch Kritik einstecken, aber das gehöre zum Job und zur künstlerischen Freiheit dazu, erklärte Tilly, der sich auch als Karikaturist und Satiriker versteht.

Seit mehr als zehn Jahren dürfe niemand die Wagen vorher sehen, lässt Tilly wissen, bis kurz vor Mitternacht arbeitet er jeweils seinen 15 Helfern mit Hochdruck an den Rosenmontagswagen und ist dabei immer am Puls der Zeit. Für Schmunzler sorgte die Bauzeichnung zur Pirouetten drehenden Kanzlerin, ebenso wie Anekdoten über anstößig empfundene Darstellungen ehemaliger Amts- und Würdenträger. Tilly gefällt "das anarchische Fest" Karneval, wie er sagt. Neben den Farbzeichnungen und Bauskizzen, die von Besuchern erworben werden können, fertigte der Künstler auch einen Schweinekopf, der wie eine Jagdtrophäe an der Wand hängt, kennt. Dieser kann ersteigert werden, das Höchstgebot liegt derzeit bei 150 Euro. Der Bergische Löwe im Eingangsbereich, der eine große gebogene Wurst in der Hand hält, soll hingegen weiterhin als Schmuckstück das Schaufenster zieren.

"Bei der Kulturmetzgerei können übrigens noch ehrenamtliche Helfer gebraucht werden, die gerne mal mit anpacken und sich auch inhaltlich einbringen", erklärt Olaf Lehne, Vorsitzender des DRK Düsseldorf. Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, kann heute um 9.30 Uhr zu einem kostenloses Ehrenamts-Frühstück in die Kulturmetzgerei kommen, bei dem weitere Informationen gegeben werden. Wer verhindert ist, kann sich unter Telefon 229900 informieren. Nächster Tag der offenen Tür ist am Samstag, 14. Dezember. Dabei stehen die Kinder im Mittelpunkt, für die ab 10 Uhr Kreativkurse angeboten werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort