Bilk Kirche mausert sich zur Kunstgalerie

Bilk · Pfarrer Ralf Breitkreutz und Gemeindemitglied Dörte Lepperhoff präsentieren alle sechs Wochen eine Kunstausstellung im Foyer der Lutherkirche. Die Werke der Künstler sind jedem Besucher ohne Eintritt und Zeitdruck zugänglich.

 Dörte Lepperhoff (li.) hat die Künstler Reinhild Beermann und Manfred Zischke mit ihren Bildern ins Foyer der Lutherkirche eingeladen.

Dörte Lepperhoff (li.) hat die Künstler Reinhild Beermann und Manfred Zischke mit ihren Bildern ins Foyer der Lutherkirche eingeladen.

Foto: B. Schaller

Im Foyer der Lutherkirche herrschte in den vergangenen Tagen ein geschäftiges Treiben wie in einer Kunstgalerie. Die Fotografen Manfred Zischke und Reinhild Beermann lieferten ihre Bilder an, nahmen die Wände in Augenschein und platzierten ihre Werke. Mit dabei war Dörte Lepperhoff. Sie beriet die Künstler beim Aufhängen der Bilder. Aber das Engagement Lepperhoffs geht weit über diese beratende Tätigkeit hinaus. Seit gut drei Jahren organisiert sie "Kunst in der Kirche": Sie besucht andere Ausstellungen, trifft Künstler in ihren Ateliers und spricht Termine ab. "Der Grundgedanke ist, die Arbeit von den in Bilk tätigen Künstler den Bürgern näher zu bringen", sagt sie.

Bei Ralf Breitkreutz stößt sie damit auf offene Ohren. Der Pfarrer der Lutherkirchengemeinde ist ebenso wie Dörte Lepperhoff ein Freund von Kunst und unterstützte sie bei der Verwirklichung der Idee, das Foyer als Ausstellungsplatz zu nutzten. "Der Raum bieten den Vorteil, dass er zwar losgelöst von der Kirche ist, sich aber dennoch viele Gemeindemitglieder in ihm aufhalten", sagt er. Ihm ist wichtig, die Zeichnungen, Malereien und Fotoarbeiten jedem Bürger ohne Eintrittsgeld zugänglich zu machen. "Viele Menschen scheuen den Besuch eines Museums, weil sie Geld zahlen müssen, ohne zuvor etwas von der Kunst gesehen zu haben", sagt er. Bei "Kunst in der Kirche" sei das anders. Jeder sei bei freiem Eintritt willkommen und könne sich so viel oder so wenig Zeit fürs Betrachten der Bilder nehmen, wie er meint. Manche würden "mal eben schnell durch die Ausstellung gehen", sagt er. Andere verweilten wesentlich länger. Die Besucher der Gottesdienste etwa, und auch die Chor-Sänger und Gemeindemitglieder, die etwas im Büro zu erledigen hätten, nutzen gern die Gelegenheit, sich die Bilder anzusehen.

Dörte Lepperhoff hat inzwischen mit den Künstlern Manfred Zischke und Reinhild Beermann für jedes Foto einen Platz gefunden. Die drei blicken zufrieden auf die hängenden Bilder. "Dieser Raum eignet sich wegen seiner hohen Wände sehr gut für große Arbeiten", sagt Lepperhoff. Sie habe schon zahlreiche Künstlerateliers besucht, und viele seien so klein, dass so mancher Maler die Wirkung seiner Arbeit erst im Foyer der Lutherkirche erkennen könne. "Dieser Raum ist doch eine wichtige Ressource, die wir den Künstlern gern zur Verfügung stellen", sagt Lepperhoff und rückt das letzte Bild in die Waagerechte.

Die Ausstellung der Bilder von Reinhild Beermann und Manfred Zischke heißt "Begegnung". Die Motive der beiden Düsseldorfer wirken auf den ersten Blick sehr verschieden. Während Zischke Strukturen aus der Natur für seine Motive auswählt und sich dabei vom "Informel"-Stil inspirieren lässt, fängt Beermann die Menschen und das Menschliche mal ernsthaft, mal humorvoll mit ihrer Kamera ein. Das Duo hat die Bilder für die Ausstellung selbst ausgewählt. "Wir geben niemandem vor, was er zeigen möchte und sind froh über die Vielfalt", sagt Breitkreutz. Dörte Lepperhoff stimmt zu, betont aber, sie setze eine gewisse Professionalität voraus. "Es geht uns aber weniger um einen Abschluss an einer Akademie", sagt sie. Wichtiger seien Persönlichkeit und Geschmack. "Damit haben wir offenbar den Nerv der Zeit getroffen. Das Interesse steigt.Unsere Ausstellungstermine sind bis Anfang 2015 verplant."

Weitere Infos über die kulturellen Veranstaltungen gibt es im Internet: www.ekir.de/lutherkirche

(lod)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort