Ein Fest in Bilk Frühling im Kiez-Wohnzimmer

Bilk · Auf der Brunnenstraße kamen Nachbarn und Freunde zum Frühlingsfest des Cafés Süße Erinnerung.

 Julia Stoller hat beim Frühlingsfest auf der Brunnenstraße einen Trödelstand aufgebaut.

Julia Stoller hat beim Frühlingsfest auf der Brunnenstraße einen Trödelstand aufgebaut.

Foto: Anne Orthen (ort)

Tische und Stühle raus auf die Straße und zack, fertig. So einfach wurde am Mittwoch das Frühlingsfest des Cafés „Süße Erinnerung“ an der Brunnenstraße zu einem gemütlichen Treff von Freunden und Nachbarn. Bei Kaffee und Kuchen genossen hunderte Besucher die Livemusik in Wohnzimmeratmosphäre, quatschten mit Nachbarn und konnten etwas für den guten Zweck tun. „Das Frühlingsfest soll mein Beitrag für das Miteinander der Nachbarschaft sein“, sagt Akram Chaabeni, der in Bilk aufgewachsen ist und das Café seit acht Jahren führt. „Bürgersteige sind nicht nur zwei Meter zum Durchlaufen. Hier soll heute auch Austausch unter Freunden und Nachbarn stattfinden“, so der Café-Besitzer.

Für das Frühlingsfest hatte Chaabeni Stühle und Sitzbänke auf dem Bürgersteig aufgestellt. Die meisten der Besucher kamen für einen Plausch in den Kiez. Chaabeni kannte sie alle persönlich: „Wir feiern hier immer mit Gästen und Freunden.“ Für die meisten sei das Café, das eigentlich nur „die Süße“ genannt wird, eine Art zweites Wohnzimmer.

An einem kleinen Flohmarktstand vor dem Café konnten Besucher Kleidung direkt auf der Straße anprobieren, das Metropolkino verkaufte Popcorn, dessen süßlicher Geruch in der Luft lag, und an einem kleinen Bastelstand konnten sich Kinder kreativ austoben. Halt vor dem Café machte auch das mobile Café „Petit frére“, ein alter französischer Transporter, der als mobile Kaffeebar ausgebaut ist und die Besucher mit exotischen Kaffeesorten versorgte.

Auch für Musik hatte der Cafébesitzer gesorgt. Insgesamt vier Liveacts von DJs bis zu Singer-Songwritern begleiteten die Besucher durch den Tag. Viele der Gäste wohnen in den umliegenden Häusern und nutzten das Fest, um gemeinsam zu feiern.  „Wir wohnen an der Straße und schauen hier immer gerne vorbei. Heute trifft man hier natürlich viele Nachbarn“, sagt Natina Zulficar, die den Kaffee genießt, während ihre beiden Kinder am Bastelstand sind. Mit dem gekauften Brownie und Kaffee taten Zulficar und ihre Kinder auch noch etwas Gutes: Alle Einnahmen des Tages werden gespendet. Nachdem die Einnahmen im vergangenen Jahr an seine alte Grundschule in seiner Heimat Tunesien flossen, hatte sich Chaabeni in diesem Jahr ein Waisenhaus in der Heimatstadt ausgesucht: „Das ist keine riesige Summe, aber ein kleiner Beitrag, den wir dort persönlich abgeben“, so Chaabeni.

(het)
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