Angebot für Kinder in Düsseldorf Ferien in Superbilk

Düsseldorf · In den letzten beiden Ferienwochen kümmern sich 100 Helfer täglich zwischen 9 und 17 Uhr um 150 Kinder in zehn Gruppen. Für viele Kinder ist die Zeit in der Düsseldorfer Zeltstadt Superbilk ihr schönstes Ferienerlebnis.

 Der Klassiker im Feriencamp: Völkerball. Die Teams versuchen, ihre Gegner mit dem Ball abzuwerfen.

Der Klassiker im Feriencamp: Völkerball. Die Teams versuchen, ihre Gegner mit dem Ball abzuwerfen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sollten die Lehrer von Johanna Sophie (8 Jahre) und Robert (9) nach den Sommerferien zum Aufgabenklassiker, dem Aufsatz zum Thema „Mein schönstes Ferienerlebnis“ greifen, wissen die beiden bereits, worüber sie schreiben werden. Und das, obwohl die Schulferien noch gar nicht vorbei sind. „Ich werde über Superbilk schreiben“, meint Johanna und Robert nickt dazu.

Superbilk ist die Kinderzeltstadt im Volksgarten, die Kindern zwischen sieben und 14 Jahren Ferien daheim in Düsseldorf ermöglicht. In den letzten beiden Ferienwochen kümmern sich 100 Helfer täglich zwischen 9 und 17 Uhr um 150 Kinder in zehn Gruppen und bieten ein „Rund-um-Paket“.

Dazu gehört so ziemlich alles, was Kids Spaß macht, wie Toben auf Spielplätzen, Ausflüge (Zoobesuche), Schwimmen, Malen, Basteln, Erstellen von Theaterszenen und viele andere Aktionen. Vollverpflegung mit einem Frühstücks-Snack, mittags einem frischen, warmen Mittagessen und nachmittags einer süßen Stärkung ist bei Superbilk selbstverständlich.

Am „Kids-Day“, der freitags ansteht, dürfen sich die Superbilker alles wünschen, was machbar ist. „Dann werden die Gruppen aufgelöst und es wird das gemacht, was die Kids wollen. Das ist immer großes Chaos, aber auch ein großer Spaß“, erläutert Eva Kleemann aus dem Superbilk-Helferteam. „Und es ist immer sehr interessant zu sehen, was die Kinder machen wollen.“

So waren schon einige Superbilker Müllsammeln, haben Insektentränken gebaut, haben spontan ihre Lunchpakete in Straßenbahnen geteilt oder verbrachten einen Nachmittag in einem Seniorenheim. „Diesmal sammelt eine Gruppe die Verschlüsse von Plastikflaschen und geben sie an den Verein ‚Deckel drauf‘ weiter. Der verkauft die Deckel an Recyclingunternehmen und finanziert mit den Erlösen Impfungen gegen Kinderlähmung“, verrät Kleemann. 500 Verschlüsse werden gebraucht, um eine Impfdosis zu finanzieren.

Der Superbilk-Grundgedanke hat sich seit 23 Jahren, also seit der ersten Kinderzeltstadt, nicht geändert. „Wir wollen Kindern, die nicht in Urlaub fahren können, die Möglichkeit bieten, Urlaub in der Heimat zu machen“, erklärt der Pastoralassistent des Seelsorgebereichs Unter- und Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-West, Tim Schlotmann.

Er und Kaplan Javier Del Rio Blay sind die einzigen, die sich beruflich mit „Superbilk“ beschäftigen. Alle anderen Helfer werden maximal mit einem Lächeln entlohnt. „Vor mehr als zwei Jahrzehnten hatte Pfarrer Ansgar Puff die Idee, dass katholische und evangelische Kirche sowie die Pfadfinder im Stadtteil etwas zusammen machen sollten“, so Schlotmann. „Daraus ist mit Superbilk ein Projekt entstanden, bei dem konfessionell völlig offen Kinder in einer Gemeinschaft Erfahrungen machen können, die sie woanders nicht machen würden. Wir haben auch wieder Muslime in den Gruppen.“

Schon jetzt fiebern Kids und Betreuer der Abschlussfeier entgegen. „Dafür bereiten alle Gruppen einen Beitrag vor“, so Kleemann. „Das ist dann immer ein großes Spektakel mit viel Musik, Theater und Parodien auf die Camp- und Gruppenleitungen. Es wird bestimmt wieder großartig.“ Gut möglich, dass der Superbilk-Abschluss auch einen Abschnitt in Johannas und Roberts Aufsatz über ihr schönstes Ferienerlebnis erhält.

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