Regionalhalt Der Bahnhof in Bilk wird ausgebaut
Bilk · Bisher halten in Bilk nur S-Bahnen, jetzt soll an dem Bahnhof auch ein Regionalhalt eingerichtet werden. Statt aktuell 10.000 könnten ab 2020 dort mehr als 20.000 Fahrgäste ein- oder aussteigen. Die Kosten liegen bei 33 Millionen Euro.
Dass ein Minister sich in den Bilker Bahnhof verirrt, kommt nicht alle Tage vor. Landesverkehrsminister Hendrik Wüst hatte gestern aber allen Grund dazu: Er überreichte zusammen mit Martin Husmann, Vorstandessprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), den Bewilligungsbescheid des Landes über rund 26 Millionen Euro an Vertreter der Deutschen Bahn Netz AG. Denn der Bilker Bahnhof soll zu einem Regionalhalt ausgebaut werden, das Geld ist für Baukosten und den nötigen Grunderwerb gedacht. Damit der neue Regionalbahnsteig mit ausreichender Bahnsteigbreite errichtet werden kann, muss im Vorfeld die Gleisführung so verlegt werden, dass alle bisherigen betrieblichen Möglichkeiten erhalten bleiben. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Maßnahme auf 33 Millionen Euro.
„Das ist eine rundum kluge Entscheidung, denn wir binden damit den linken Niederrhein ebenso wie den Düsseldorfer Süden besser an die Innenstadt an. Gleichzeitig wird der Hauptbahnhof entlastet“, sagt Wüst, der davon ausgeht, dass zusätzlich zu den rund 10.000 Fahrgästen, die den Bahnhof heute nutzen, mindestens 10.000 weitere hinzukommen und in Bilk dann größtenteils in die Wehrhahnlinie umsteigen werden. Und: „Diese Investition in den Schienenverkehr ist natürlich auch eine Investition in Umwelt und Luftreinheit.“
Schon seit acht Jahren plane der VRR an dem Projekt mit, fügt Husmann hinzu, der insgesamt von einer Reisezeitverkürzung von rund zehn Minuten spricht. Voraussetzung für das alles sei die Verlegung der Gleisführung, die als erstes in Angriff genommen werde, „und das bei laufendem Betrieb zu bewerkstelligen, wird eine große Herausforderung“. Die Maßnahme soll in sechs Bauphasen durchgeführt werden, die zeitlich nacheinander abfolgen. Startschuss ist im Februar 2019, im Dezember 2020 soll dann die erste Regionalbahn in Bilk halten.
Nach Ansicht des VRR und der Stadt Düsseldorf entspricht der Bahnhof Bilk nicht mehr modernen verkehrlichen und baulichen Anforderungen. Durch die Einrichtung eines Regionalbahnhofs können künftig zahlreiche Regionallinien (RE 4, RE 6, RE 13, RE 10 und RB 38) in dem Bilker Stadtteil-Bahnhof halten. „Wir freuen uns darüber, dass mit dem Zuwendungsbescheid nun Nägel mit Köpfen gemacht worden sind. Dies ist nach dem Planfeststellungsbeschluss ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Ausbau dieser bedeutsamen Verkehrsstation in der Landeshauptstadt“, erklärt Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land NRW. Für Lübberink ist der Bilker Bahnhof eine „Angelstelle“ im S- und Regionalbahnverkehr, die Planfeststellung ein „ganz enorm wichtiger Schritt“ im Ausbau des Schienenverkehrs.
Die wesentlichen Inhalte der Maßnahme umfassen das Anlegen einer neuen Trasse und die Verlegung des Gleises 4, um Platz für den Bahnsteig zu schaffen. Auch Weichenarbeiten, die Anpassung und der Umbau der Leit- und Sicherungstechnik sowie Lärmschutzmaßnahmen stehen an.
Peter Alsbach von der Deutsche Bahn Netz AG nennt konkrete Zahlen: „Wir legen 2250 Meter an Gleisen und neun Weichen neu, errichten 46 Oberleitungsmasten, werden 800 Meter an Lärmschutz bauen und uns zusätzlich auch noch um passiven Lärmschutz kümmern.“