Bilk/Hamm Das Friedhofsmobil ist nun im Einsatz

Bilk/Hamm · Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, kann auf dem Südfriedhof mit einem Elektromobil befördert werden.

Mit 47 Hektar stellt der Südfriedhof zwischen Bilk und Hamm die zweitgrößte Friedhofsfläche Düsseldorfs dar. Doch bis man vom Haupttor aus die ersten Grabflächen erreicht hat, müssen die Besucher schon viele Meter Fußweg zurücklegen. Gerade für ältere Menschen ist die Distanz nicht unerheblich, weiß Klaus Egbers. "Nicht nur für ältere, sondern auch für Menschen mit Gehbehinderung ist der Weg kaum zu bewältigen", sagt er.

Für solche Fälle existiert auf dem Nordfriedhof, Düsseldorfs größtem Friedhof, bereits eine praktikable Lösung - per E-Mobil werden die Besucher dort vom Tor zur Grabstätte gefahren und auf Wunsch auch wieder abgeholt. Ein Angebot, dass von den gut 150.000 Senioren in der Stadt sehr gut angenommen werde, so Egbers. "Die Fahrgastzahlen steigen kontinuierlich." Anfang 2017 stellte der städtische Seniorenrat schließlich einen Antrag, dieses Angebot auch auf den Südfriedhof auszuweiten. Jetzt nahm das neue Friedhofsmobil seinen ganzjährigen Fahrbetrieb auf.

24.000 Euro betrugen die Anschaffungskosten für das neue, elektrobetriebene Fahrzeug des französischen Herstellers "GEM", die von der Bezirksvertretung 3 gemeinsam mit der Bürgerstiftung und der Stadtsparkasse bereitgestellt wurden. Künftig können nun jeweils drei Fahrgäste samt Pflanzen und Material zur Grabpflege befördert werden. Bis zu 40 Kilometer pro Stunde können die Gefährte auf das Tacho bringen. "Allerdings gilt auf Friedhöfen eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometer pro Stunde", sagt Jörg Deter, der Leiter der Friedhofsabteilung. Die Besucher müssen die Gefährte dabei aber nicht selbst bedienen. Wie auch schon am Nordfriedhof übernehmen Mitarbeiter der Zukunftswerkstatt Düsseldorf den kostenlosen Fahrdienst für die Besucher. Neu dabei ist die Kooperation mit der ebenfalls vom ZWD betriebenen Fahrgastbetreuung, die Langzeitarbeitslosen einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll. "Die Friedhofsbesucher können nun auf Wunsch direkt von zuhause abgeholt und über den ÖPNV zum jeweiligen Friedhof begleitet werden, wo sie dann von den Fahrern des Friedhofmobils in Empfang genommen werden", erklärt Gartenamtsleiterin Doris Törkel.

Das biete den älteren Besuchern zudem einen gewissen Schutz auf ihrem Weg zum Friedhof, findet auch Egbers. Für die Zukunft erwäge der Seniorenrat, auch einen Antrag für den Stoffeler Friedhof zu stellen. Dort sei besonders die Entfernung zur nächsten Bahnhaltestelle problematisch. "Viele Besucher können deshalb sogar nur per Taxi hinfahren", sagt Egbers.

Info Telefon 0160 48 51 504 oder 0160 40 18 497

(RP)
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